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Berlin: Grüne für Koalition mit PDS: Vor der eigenen Tür (Kommentar)

Im Westteil Berlins ist die CDU die stärkste Kraft, im Osten die PDS, und die SPD hofft auf eine Erneuerung bei den Wahlen in vier Jahren. Und welche Rolle spielen künftig die Berliner Grünen?

Im Westteil Berlins ist die CDU die stärkste Kraft, im Osten die PDS, und die SPD hofft auf eine Erneuerung bei den Wahlen in vier Jahren. Und welche Rolle spielen künftig die Berliner Grünen? Widmen sie sich weiter den ebenso eifrig wie fruchtlos betriebenen Spielchen, eine arithmetische linke Mehrheit in der Stadt zusammenzurechnen? Da sollte die Partei aufpassen, dass sie nicht unversehens zum X-Faktor im Koalitionsspiel wird: zerrieben zwischen den neuen Möglichkeiten. Inzwischen schließt eine Mehrheit der Berliner Grünen eine Koalition mit der PDS nicht mehr aus, doch über allen Koalitionsspekulationen droht man mal wieder die eigenen Probleme zu vergessen. Die einstige Alternative Liste ist in die Jahre gekommen und hat ein Prominenzdefizit. Die profiliertesten Köpfe - Renate Künast, Michaele Schreyer - haben in der Bundespartei und der EU Karriere gemacht. Der Generationswechsel ist noch nicht in Gang gekommen; in Partei und Fraktion dominieren die altgedienten Haudegen. Im Herbst 1999 haben die Grünen ein Drittel ihrer Sitze verloren. Nun müssen sie auch noch erleben, dass ihnen die personell stärker gewordene PDS die Rolle der führenden Oppositionspartei streitig macht. Wenn die Grünen keine eigenständige Strategie entwickeln, dann geht es in vier Jahren für sie möglicherweise nicht um einen neuen Koalitionspartner, sondern ums Überleben.

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