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Berlin: GSW erschreckt ihre Mieter mitPreiserhöhung Sanierungen und Förderungsabbau als Begründung

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben die neuen Eigentümer der Wohnungsbaugesellschaft GSW ihre Mieter aufgeschreckt: Den Bewohnern der Häuser in der „Grünen Stadt“ an der Greifswalder Straße wurde eine Erhöhung der Mieten um bis zu 2,60 Euro je Quadratmeter angekündigt. Teilweise verdoppeln sich die Kosten damit für die Betroffenen.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben die neuen Eigentümer der Wohnungsbaugesellschaft GSW ihre Mieter aufgeschreckt: Den Bewohnern der Häuser in der „Grünen Stadt“ an der Greifswalder Straße wurde eine Erhöhung der Mieten um bis zu 2,60 Euro je Quadratmeter angekündigt. Teilweise verdoppeln sich die Kosten damit für die Betroffenen. Das nimmt den meisten die Freude daran, dass sie im Gegenzug eine neue Heizung, moderne Elektrik und Wasserleitungen erhalten sollen.

„Die höheren Mieten können sich viele dort schlicht nicht leisten“, sagt Hartmann Vetter vom Berliner Mieterverein. Die meisten Bewohner seien ältere Menschen mit geringen Einkommen. Die Sanierung führe nicht nur zu einer höheren Kaltmiete, sondern auch zu steigenden Nebenkosten.

Bisher gibt es in den Wohnungen Kohleöfen oder Gasheizungen. Bei der GSW hieß es dazu, alle Mieten würden um 1,50 Euro je Quadratmeter erhöht; der höhere Betrag von 2,60 Euro werde nur bei umfassenderen Umbauten fällig, wenn der Mieter zustimme.

Mieterhöhungen gibt es auch für GSW-Wohnungen in der Obstallee-Siedlung in Spandau. Diese Häuser wurden mit Landessubventionen errichtet. Doch die Förderungen für die Sozialbauten werden abgebaut. Dadurch könnten die Mieten um drei Euro je Quadratmeter steigen. Die GSW hatte ein Einsehen und schloss Mieterhöhungen von mehr als 50 Cent pro Quadratmeter aus. Viele Haushalte in diesem Teil Spandaus können nicht mehr bezahlen. „Die neuen privaten Eigentümer der GSW müssen schärfer rechnen als öffentliche Gesellschaften“, sagt Mieterchef Vetter. Die angekündigten Sanierungen, samt der Gefahr einer Verdrängung alter Mieter, seien „erst der Anfang“. Die GSW mit 65000 Wohnungen wurde vor 2004 vom Land an die Finanzinvestoren Cerberus und Goldmann Sachs verkauft. Diese erwarten zweistellige Renditen auf das eingesetzte Kapital. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass die hohen Erträge schon durch geschickte Finanzierungsstrategien zu erzielen seien.

Deshalb hatten die GSW-Käufer auch dem Senat gegenüber umfassende Verpflichtungen zum Mieterschutz abgegeben. Dazu zählte die Zusage, dass keine Luxussanierungen erfolgen würden. Davon ist bei den zwei derzeit strittigen Fällen auch keine Rede. Bereits Anfang des Jahres hatte die GSW in einer Siedlung in Lichterfelde eine 20-prozentige Anhebung des Mietzinses gefordert. Nach Protesten nahm die GSW die Forderungen zurück und entschuldigte das Vorhaben mit einem „technischen Versehen“.ball

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