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Berlin: Güldene Zeiten

Wir machen alles zu Gold. Wäre das nicht ein schönes, neues Leitbild für die arme, sexy Hauptstadt?

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Wir machen alles zu Gold. Wäre das nicht ein schönes, neues Leitbild für die arme, sexy Hauptstadt? Eine Vision, die es in sich hat, weil sie die Kasse klingeln lässt. Endlich, nach all den dürren Jahren. Und wie sich jetzt herausstellt, ist der neue Reichtum nicht nur den großen, gemeinen Sparbeschlüssen der vergangenen Sarrazin- Jahre zu verdanken. Nein, auch im Kleinen wurde hart gearbeitet.

Wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit jetzt auf Anfrage der Grünen bekannt gab, wurde sogar das antike Mobiliar der früheren Landesvertretung in Bonn gewinnbringend verscherbelt. An die Südkoreaner! Ein Wein-Etikettiertisch, massiv Eiche. Die handgeschnitzte Figur eines Küfers und ein vierflammiger Erntedankleuchter. Das wertvolle Landeseigentum wurde nämlich im Senatsgästehaus in Dahlem zwischengelagert, bis zum Verkauf der Immobilie an Fernost. Welchen emotionalen Bezug die Koreaner zur deutschen Erntedankkultur haben, wissen wir nicht. Hauptsache, sie haben echte Euros dafür gezahlt. Weiter so, Berlin. Goldene Zeiten brechen an.

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