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Berlin: Guter Ton

In ganz Berlin sammelten Prominente für die Flutopfer. Wencke, Siw und Gitte sangen am Breitscheidplatz

„Was wir haben, teilen wir im Leben“, sangen Gitte Haenning, Siw Malmkvist und Wencke Myhre auf den Stufen vor der Gedächtniskirche. Das Trio trat zugunsten der Katastrophenhilfe der Diakonie am Sonnabend auf dem Breitscheidplatz auf. Die drei Skandinavierinnen baten um Spenden für die Flutopfer, gaben Autogrammkarten am liebsten gegen eine Spende weg. Am Sonnabend wurde in der ganzen Stadt gesammelt: In Mitte bat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit viel prominenter Rückendeckung bei einem bundesweiten Aktionstag um Geld.

Das Benefizkonzert in Charlottenburg vor Hunderten Schaulustigen eröffnete am Mittag der Propst der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Karl-Heinrich Lütcke: „Es war die Idee der Künstlerinnen, hier für einen guten Zweck aufzutreten“, sagt Lütcke, „ein munterer Auftritt aus ernstem Anlass.“ Gitte kam im Militärlook mit Basecap, Wencke in Schlagjeans und spitzen schwarzen Stiefeln, Siw elegant. Auch die Schwedin bangte um Angehörige. „Meine beiden Söhne waren in Indien, aber es ist ihnen glücklicherweise nichts passiert.“

Viele Menschen stoppten, swingten mit. Auf der Bühne ging es in einem Lied auch um „eine Mark für Charly, denn Charly hat kein Geld“. Weil aber doch möglichst viele Euro für die Diakonie gesammelt werden sollten, wurde die Musikfarbe dann doch gedeckter. Im Publikum wurden Kopien des Kirchenliedes „Befiehl du deine Wege“ verteilt – Passanten, Fans und Touristen gaben einen großen Chor. Die Schauspielerin Barbara Schöne trug Gedichte vor, dann liefen die Leute mit den Büchsen los.

Auch in der Ost-City wurde gesammelt. Vorm Hotel Unter den Linden kamen den 50 ehrenamtlichen DRK-Helfern in Rotweiß am Nachmittag ebenfalls bekannte Spendensammler aus dem Showgeschäft, aus der Politik und der Medienbranche zur Hilfe.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit bat mit der Sammelbüchse um eine Spende, ebenso Maybritt Illner, Manfred Stolpe, Brigitte Zypries und Ulla Schmidt. Gabriele Aga Khan ließ sich eine Trinkwasseraufbereitungsanlage erklären. Die Präsidentin des Berliner Roten Kreuzes, Sabine Bergmann-Pohl, warb für die Spendenaktion. Die DRK-Mitarbeiter hatten auch Spürhunde zum Aktionstag in Mitte mitgebracht. 15 000 Rotkreuz-Helfer aus ganz Deutschland sind zurzeit in Südasien im Einsatz. 30 Berliner sind gerade nach Asien geflogen, um dort zu helfen. Auch sie hoffen auf weitere Spenden aus Berlin.

Annette Kögel

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