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Berlin: Gysi erfolgreich operiert

Eingriff am Gehirn ohne Komplikationen

Gregor Gysi hat eine Hirnoperation am Dienstagvormittag gut überstanden. Der etwa dreistündige Eingriff sei „gut und ohne Komplikationen“ verlaufen, sagte der behandelnde Arzt Siegfried Vogel dem Tagesspiegel. Vogel ist Chefarzt der Neurochirurgie am Sankt-Gertrauden-Krankenhaus in Wilmersdorf. Nun werde der 56-jährige PDS-Politiker auf der Intensivstation weiterbehandelt. Wenn alles gut gehe, könne er bereits in einer Woche die Klinik verlassen.

Wie berichtet, war die Operation notwendig geworden, weil man bei der Untersuchung kurz nach Gysis leichtem Gehirnschlag im August eine gefährliche Ausbuchtung eines Blutgefäßes (Aneurysma) festgestellt hatte. Solche Aneurysmen können platzen und so eine lebensgefährliche Hirnblutung auslösen. Während der Operation, die um 7.30 Uhr begann, schnitten die Ärzte ein Loch von der Größe eines Zwei-Euro-Stückes in Gysis Schädeldecke. Mit Hilfe einer Klemme aus Titan verschloss man die Blutblase. Eine schonendere Operationsmethode, bei der das Gefäß durch ein Katheter von innen repariert werden kann, sei nicht möglich gewesen, sagt Vogel. „Das Aneurysma war dafür zu groß.“

Aneurysmen seien „Zeitbomben“, sagt Helmut Landgraf, Direktor der Klinik für Gefäßmedizin am Vivantes-Klinikum Friedrichshain. Oft würden diese erst erkannt, wenn sie platzten. Passiere so etwas im Gehirn, sterben 15 Prozent der Patienten sofort, sagt der Neurochirurg Vogel. Weitere 25 Prozent stürben an Folgeblutungen. Nach Expertenschätzung haben zwei von 100 000 Menschen ein solches Aneurysma, ohne es zu bemerken.

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