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Berlin: Häuser verschwinden hinter Riesenfotos

BERLIN .Auf der größten Baustelle der Stadt am Potsdamer Platz hat für debis der Endspurt begonnen, 4000 Arbeiter legen sich ins Zeug.

BERLIN .Auf der größten Baustelle der Stadt am Potsdamer Platz hat für debis der Endspurt begonnen, 4000 Arbeiter legen sich ins Zeug.Am 2.Oktober wird das vier Milliarden Mark teure Areal mit rund 20 Gebäuden, zehn Straßen und dem Marlene-Dietrich-Platz mit Festakt, Volksfest, Laser-Licht und Feuerwerk eröffnet.In den letzten Wochen zuvor will das Unternehmen seine Neubauten mit Großfotos vom Potsdamer Platz verhängen, um mit der "größten Fotogalerie Berlins" auf den Start des neuen Stadtteils einzustimmen.

Um einen Vorgeschmack auf das neue Viertel zu geben, lädt Daimler Benz am kommenden Sonnabend zum Straßenfest ein.Als "Sommerfest der Berliner Bühnen", an dem sich alle wichtigen Theater der Stadt beteiligen, bildet es auch den Startschuß für die Veranstaltungen der Schaustelle.Bei diesem kleinen Theaterfest erhalten die Besucher zwischen 16 und 24 Uhr nicht nur Kostproben aus aktuellen Inszenierungen, sondern können vor der Eröffnung der Neubauten noch einmal einen Baustellensommer am Potsdamer Platz genießen.

Mit der "größten Fotogalerie Berlins" sollen die Berliner ab Ende August aber erst richtig auf die Eröffnung eingestimmt werden, teilte Daimler-Benz-Finanzvorstand Manfred Gentz gestern mit.Dann verhüllt das Tochterunternehmen debis mit Großfotos, den "Hanging Pictures", die Fassaden.Einzelne Fotos sind dabei bis zu 1500 Quadratmeter groß, insgesamt sollen rund 18 000 Quadratmeter zur Fotogalerie werden.Die Schwarzweißfotos zeigen den Potsdamer Platz vom Beginn des Jahrhunderts an über die Kriegs- und Nachkriegszeit bis zur Maueröffnung, so daß die Betrachter eine historische Zeitreise erleben können.

Diese Reise geht erst zu Ende, wenn Bundespräsident Roman Herzog, der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, Vorstandsmitglied Manfred Gentz und Architekt Renzo Piano am 2.Oktober das Areal eröffnet haben: Dann werden sich 170 Fassadenkletterer mit den Fotos abseilen.Signal für die alle Berliner, das Viertel zu entdecken.Es werden Markstände eröffnet, die Post bietet einen Sonderstempel, bis in die Nacht wird gefeiert, und mit Licht-Spielen soll hier der "hellste Ort" der Stadt sein.Am kommenden Wochenende bleiben dann nicht nur Restaurants, Bars und Cafés, sondern auch die 120 neuen Geschäfte geöffnet.

Knapp vier Monate vor der Eröffnung sind übrigens über 70 Prozent des Areals vermietet oder verkauft, Wohnungen, von denen es insgesamt mehr als 600 gibt, werden erst ab Spätsommer vermietet; Eigentumsanlagen sind nahezu veräußert.Noch sind 350 Firmen auf dem Gelände tätig, noch werden wöchentlich zwischen 15 und 20 Millionen Mark verbaut, noch stecken die beiden debis-Hochhäuser direkt am Potsdamer Platz gegenüber dem Sony-Riesen im Zwergenstadium.debis rechnet damit, daß erst im Oktober nächsten Jahres der letzte Bauarbeiter das Areal verlassen hat.

Man habe ein europäisches Stadtviertel mit menschlichem Maßstab geschaffen, das Vielfalt und Geborgenheit biete, sagte Gentz.Der Finanzvorstand betonte, daß sein Unternehmen "viele Leistungen für den Senat" übernommen habe, nannte dabei auch die vorläufige Finanzierung der Wasserflächen; sie seien entgegen anderen Angaben eine Entscheidung des Senats gewesen.

CHRISTIAN VAN LESSEN

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