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Berlin: Haft für Betrug mit WM-Tickets

Der Run auf die WM-Tickets war gewaltig und der notorische Betrüger Uwe S. witterte seine Chance.

Der Run auf die WM-Tickets war gewaltig und der notorische Betrüger Uwe S. witterte seine Chance. 25 Fußballfans griffen vor der Weltmeisterschaft tief in die Tasche, um sich an allen Verkaufsphasen und Verlosungen vorbei Karten zu sichern. 321 Karten versteigerte Uwe S. über ein Internetaktionshaus, ohne je eine einzige besessen zu haben. Rund 120 000 Euro ergaunerte er und tauchte dann unter. „Das Geld ist weg“, gestand der 37-Jährige gestern vor dem Landgericht.

Die Warnungen vor Ticket-Betrügern kamen gegen das WM-Fieber nicht an. Ein Kunde zahlte 3000 Euro für zwei Eintrittskarten, ein anderer 15 000 Euro für insgesamt 14 Tickets. In den meisten Fällen gaukelte der Betrüger den Besitz von VIP-Karten vor. Ein Fan orderte gleich 42 Stück.

Auf der Anklagebank sprach der gelernte Versicherungskaufmann von Reue und gab Spielschulden als Motiv des Ticket-Betrugs an. Ursprünglich habe er auf Gewinne im Casino gehofft, um dann tatsächlich die Karten zu kaufen und liefern zu können, behauptete der geständige Mann. „Ich werde mich jetzt ändern“, beteuerte der Angeklagte. Sein Vorstrafenregister aber vermittelt eher den Eindruck, dass es sich um einen notorischen Betrüger handeln könnte. Strafmildernd werteten die Richter, „dass Leute so leichtsinnig sind und auf so etwas reinfallen“. Gegen S. ergingen unter Einbeziehung eines früheren Urteils vier Jahre und sechs Monate Haft. K. G.

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