zum Hauptinhalt

Berlin: Haftstrafe für Taxiräuber

26-Jähriger gestand Überfälle aus Geldnot

Viele Taxifahrer kannte er persönlich. Sie kamen mit ihren Fahrzeugen in die Kreuzberger Werkstatt seines Vaters. Dort hatte Manuel S. eine Ausbildung begonnen. Doch dann kam der 26-Jährige auf die Idee, seine finanzielle Lage auf kriminelle Weise zu „reparieren“. Mit einem Schreckschussrevolver in der Tasche stieg er in ein Taxi. Kurz darauf brüllte er „Geld her“. Knapp vier Monate nach dem Überfall musste er sich gestern vor dem Landgericht verantworten.

Die Drogen hätten ihn wieder aus der Bahn geworfen, sagte der Angeklagte. Kurz vor der Tat sei er nach einer stationären Therapie rückfällig geworden. An jenem Abend Anfang Mai sei er bei seiner Freundin gewesen, die ihm eigentlich bereits einen Korb gegeben hatte. Mit ihr zusammen habe er Kokain für 80 Euro konsumiert. Als es im Laufe des Abends zum Streit kam, brach er mit Wut im Bauch auf. Er brauchte Geld. Auf 500 Euro wartete sein Dealer, 600 Euro waren nach einem Autounfall offen. Kurz nach Mitternacht stand Manuel S. an der Gneisenaustraße und hielt ein Taxi an.

Er dirigierte den Fahrer Richtung Hermannplatz, dann wollte er zur Sonnenallee. Dem Fahrer kam das Verhalten verdächtig vor. Verhindern konnte er den Überfall nicht mehr. „Plötzlich ging alles sehr schnell. Er zog die Waffe, verlangte Geld, ich gab ihm mein Portemonnaie.“ Der Räuber machte sich mit rund 140 Euro aus dem Staub. Der Taxifahrer aber konnte den Täter ziemlich genau beschreiben. Noch in der Tatnacht wurde S. festgenommen. Vor Gericht zeigte sich der vorbestrafte Mann geständig und reuig. Wie im letzten Prozess versicherte er, die Finger von Drogen zu lassen. Seine Familie saß während der Verhandlung im Gerichtssaal. Sie will ihn unterstützen. Die Richter verurteilten S. zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten. K. G.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false