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Berlin: Haftstrafen für korrupte Polizisten

Mit gefälschten Arztrechnungen gönnten sie sich ein besseres Leben

Acht Polizisten sind am Dienstag vom Landgericht wegen Untreue und Bestechlichkeit zu Strafen zwischen elf Monaten auf Bewährung und fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Polizisten hatten mit gefälschten Arztabrechnungen 600 000 Euro Schaden verursacht. Das in der Polizeiverwaltung verwendete Computersystem sei in skandalöser Weise anfällig für derartigen Missbrauch gewesen, sagte Richter KarlHeinz Oplustil in der Urteilsverkündung. Es habe sich um einen „Selbstbedienungsladen“ ohne wirksame Kontrollen gehandelt.

Schlüsselfigur des jahrelangen Schwindels war eine frühere Politesse, bei der die mitangeklagten Beamten Anträge auf Beihilfen für Arztkosten einreichten. Die 40-jährige Polizeiangestellte setzte erfundene Summen ein und überwies die Gelder. Rund die Hälfte der ergaunerten Gelder habe allein sie kassiert. Ihr mitangeklagter Ehemann, der viereinhalb Jahre hinter Gitter muss, habe die Betrügereien vermittelt. 1996, mit der Einführung eines neuen Beihilfeberechnungssystems, ging der Schwindel los.

Die Hauptangeklagte hatte durch einen Zufall entdeckt, wie leicht sich das System ausnutzen ließ. Nach einem anonymen Hinweis Ende 2001 flogen die kriminellen Machenschaften auf. Mit dem Geld hatten sich die Angeklagten einen besseren Lebensstil gegönnt. Einige kauften Autos, Motorräder und genossen teure Reisen. Zum Teil haben sie Schulden beglichen. dpa

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