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Halloween: Die Monster kommen

Schauergestalten, Sargzimmer-Dinner, wilde Partys: Das Wochenende steht im Zeichen von Halloween. Mitunter kann man bei den Gruselveranstaltungen noch was lernen – etwa Botanisches über den Kürbis.

Warum Eltern mit ihren Kindern dieses Jahr Halloween im Botanischen Garten feiern sollten? Für dessen Sprecherin Gesche Hohlstein ist das sonnenklar: „Bei uns steht zu dieser Jahreszeit der Kürbis im Mittelpunkt – und der symbolisiert schließlich auch Halloween.“ Wenn sich am Sonntag um 11 Uhr die Tore zum großen Halloween-Fest im Garten und im angeschlossenen Botanischen Museum öffnen, warten allein 1000 Schnitzkürbisse auf eifrige „Grimassenschneider“.

Dazu gibt es zahlreiche weitere Angebote, vom literarischen Kindersalon über Kasperletheater bis hin zum botanischen Gruselkabinett, bei dem in einem Tast-Parcours geschälte Litschis als „herausgerissene Augäpfel“ und Aprikosenscheiben als „Monsterlippen“ erfühlt werden sollen – selbstverständlich erfolgt später eine Auflösung. Was die kleinen Besucher und ihre Eltern von dort mitnehmen sollen? „Dass Pflanzen faszinierend sind und zum Beispiel der Kürbis Verwandte in der ganzen Welt hat“, sagt Hohlstein.

Wem das zu beschaulich ist, der könnte bereits am Freitag oder am Sonnabend nach Potsdam aufbrechen, zu einer der erstmals stattfindenden „Langen Halloween-Nächte“ im Filmpark Babelsberg. Dort gab es extra ein Casting für die Darsteller, die an den beiden Abenden ab 18 Uhr – nach Schluss des normalen Parkbetriebs – unter dem Motto „Monster, Movies & Mutanten“ in schaurigen Filmkostümen den Park unsicher machen. „Das gibt ordentlich Gruselspaß“, versichert Mitarbeiterin Ivonne Jäckel und verweist noch schnell auf den Höhepunkt der Abende: den Auftritt der Tanzgruppe „Flying Steps Family“. Deren finale Nummer: eine Nachahmung von Michael Jacksons „Thriller“-Video.

Aber auch die Freunde kleinerer Veranstaltungen kommen an diesem Halloween-Wochenende auf ihre Kosten: So gibt es am Sonntag wieder gruseligen Bastelspaß im Raubtierhaus des Zoos und dämmrige Führungen durch den Tierpark. Kunstfreunde könnten am Samstagabend in die Galerie „Open“ am Kreuzberger Legiendamm kommen, um sich dort von den Performancekünstlern Zacchary Fabri, Birgit Ramsauer und Linnea Saasen „verzücken“ zu lassen – der Einlass ist allerdings den Kostümierten vorbehalten. Wer es eher deftig mag, dürfte mit einem speziellen Halloween-Dinner im „Sargzimmer“ des Charlottenburger „Piratenrestaurants“ gut bedient sein – dort wird um Voranmeldungen gebeten.

Darüber dürfen nicht die zahlreichen Partys vergessen werden, die in diesem Jahr weniger am 31. Oktober selbst als vielmehr in der Nacht zu Sonntag die Clubs füllen sollen. So möchte allein die Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg neun Dancefloors zur „gruseligsten Nacht des Jahres“ öffnen. Und auch im Silver Wings Club am Flughafen Tempelhof heißt es am Sonnabend Punkt 21.21 Uhr: „Willkommen im Horrorlabor“ – hier wird den Gästen auch ein „professioneller Schminkservice“ geboten. Der dürfte im ehemaligen Dice Club in Mitte nicht vonnöten sein, denn die dort stattfindende „Halloween Masquerade“, nach eigenen Angaben „Berlins bedeutendstes Halloween-Event“, trägt das Verkleiden bereits im Titel. Unter dem Motto „Une nuit noire de Voodoo“ verspricht der Veranstalter ein „Horrorfest der Extraklasse“. Daneben gibt es in den Clubs und Kneipen der Stadt noch zahlreiche kleinere und größere Partys, kaum eine davon übrigens mit Kostümzwang – aber fast überall sinkt der Eintrittspreis für die, die schauerlich verkleidet kommen. Im Steglitzer Irish Pub „Celtic Cottage“ bekommt der Gewinner einer Modenschau sogar einen 50-Euro-Gutschein für die beste Verkleidung.

Wer allerdings mit Halloween nichts am Hut und an diesem Wochenende trotzdem Lust auf ein zum Tag passendes „Event“ hat, der könnte am Sonntag, 18 Uhr, die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt aufsuchen. Dort leitet Landesbischof Markus Dröge einen Festgottesdienst zum Reformationstag.

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