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Um den kleinen Elefanten spielen Berlins Kinder seit Jahrzehnten. Der Erfinder des Pokals ist nun gestorben.

© promo/Commerzbank

Hans-Jürgen Bartsch ist tot: Der kleine Elefant verneigt sich vor dem Drumbo-Cup-Erfinder

Fußballverband, Staatsoper, Capital Club: Hans Jürgen Bartsch engagierte sich viel. Und gern. Vor allem rief er vor 40 Jahren den beliebten "Drumbo-Cup" ins Leben, an dem 100.000 Berliner Kinder teilnahmen. Nun ist Bartsch gestorben.

Drumbo kannten alle in dieser Stadt, zumindest die Kinder im Westen Berlins. Drumbo war ein ulkiger Plastik-Elefant, der knallgrün war, und in vielen Kinderzimmern als Spar-Schwein herumstand, oder besser: als Spar-Elefant.

Drumbo, das liebevoll-trottelige Maskottchen der Dresdner Bank (die ja bis 1991 in West-Berlin nicht so heißen durfte, sondern BHI – „Bank für Handel und Industrie“), kannte man aber auch so: vom „Drumbo-Cup“. Dieses Berliner Schulturnier – es ist heute angeblich das größte in Deutschland – feiert nächstes Jahr sein 40-jähriges Jubiläum; 100.000 Berliner Kinder haben mitgespielt, darunter Jungs wie Kevin Prince Boateng (aus Wedding), Thomas Häßler (aus Reinickendorf) oder Pierre Littbarski (aus Zehlendorf), die später bei Fußball-Weltmeisterschaften vor noch viel mehr Kindern spielen durften als beim Drumbo-Cup.

Ins Leben gerufen hat dieses hübsche Schulturnier ein Mann namens Hans-Jürgen Bartsch, Leiter der damaligen Privatkundenabteilung der BHI. Bartsch sollte später Karriere machen, sein Gesicht kannten nicht nur Bankkunden: Er war Vize-Präsident des Berlin Capital Club, Förderer der Berliner Staatsoper und Ehrenpräsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft in Berlin. Er war Mitglied bei Hertha BSC, man schätzte ihn beim 1. FC Union, er erhielt Auszeichnungen vom Senat, vom Deutschen Fußball-Bund, vermittelte dem Berliner Fußballverband Sponsoren und erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Alten staunten über sein Engagement und die Jungen über den kleinen Drumbo.

Nun ist Bartsch, der große Förderer des Berliner Sports, nach langer Krankheit gestorben, im Alter von 72 Jahren.

Die Trauerfeier findet am 20. November ab 10.30 Uhr, statt; in der Grunewaldkirche an der Bismarckallee.

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