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Berlin: Harte Fronten am Postenweg

Keine Einigung im Streit um den Gedenkstreifen

Die Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Mauerbaus wird wohl ohne einen durchgehend begehbaren Postenweg stattfinden müssen. Auch eine mehrstündige Mediationssitzung am Sonnabend brachte keinen Durchbruch. Noch immer liegen Senatsvertreter und Anwohner im Clinch, wenn es um den Zuschnitt des Postenweges parallel zur Bernauer Straße zwischen der Brunnenstraße und dem Mauerpark geht. „Selbst einige Anwohner, die sich vertraglich verpflichtet haben, Teile ihrer Grundstücke abzutreten, sind nicht mehr dazu bereit. Das kommt mir manchmal vor wie ein Himmelfahrtskommando“, sagte Architekt Günter Schlusche, der sich für die Position der Senatsverwaltung einsetzt.

Wegen der verhärteten Fronten werden jetzt Alternativlösungen erörtert. So könnten mit Hilfe von Glasscheiben Sichtachsen entstehen, die den Besuchern des historischen Pfades immerhin einen freien Blick auf diesen bieten. Bislang stemmen sich acht Parteien gegen den ursprünglichen Plan und Kulturstaatssekretär André Schmitz hat versichert, dass kein Anwohner enteignet wird. Einige Betroffene sind zwar bereit, ihre Gärten für einen durchgehend begehbaren Weg zu verkleinern, kritisieren aber, dass insgesamt ein enger und dunkler Innenhof entstehen würde. „So wie die Pläne sind, wollen wir sie nicht haben. Die Bürger wurden auch erst beteiligt, als die Pläne bereits weit fortgeschritten waren. Insgesamt wäre eine größere Präsenz der Politiker wünschenswert“, sagte Volkmar Nickol, Anwohner aus der Kremmener Straße 3. So wird das Mediationsgespräch vom Samstag wohl nicht das letzte bleiben. Wann die nächste Runde beginnt, ist noch offen. Nik Afanasjew

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