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Berlin: Hat niemand was bemerkt?

Feuerwehrchef las Geschichte über verdurstetes Kind

„Unglücksfall in Wohnung“ – das AlarmierungsStichwort der Feuerwehr kann alles bedeuten. Doch was die Feuerwehrmänner am 5. Januar 2002 dann in einer Wilmersdorfer Wohnung sahen, werden sie wohl ihr Leben lang nicht vergessen: Ein mumifiziertes Kleinkind – von der Mutter zurückgelassen und verdurstet.

Albrecht Broemme, Feuerwehrchef in Berlin, sitzt am Freitagmorgen in der Klasse 9 F an der Steglitzer Paulsen-Oberschule und liest vor, was Krimiautorin Pieke Biermann zu dem Todesfall des kleinen Alisan-Turan recherchiert hat. Unter dem Titel „Wilmersdorfer Winter“ wurde die Geschichte am 18. Oktober 2003 im Tagesspiegel veröffentlicht. „Diese Geschichte hat mich sehr traurig gemacht“, sagt Broemme. Und die Frage, warum der kleine Junge sterben musste, bleibt. Gerade jetzt, wo der Fall wieder aufgerollt wird (siehe links), weil die Schuldfähigkeit der Mutter erneut geprüft werden muss. Nach der Geschichte sind die Schüler entsetzt: Zuerst Schweigen. Doch dann kommen die Fragen: Hat denn niemand der Nachbarn schon früher etwas bemerkt? Hätten Ämter und Behörden der Frau helfen können? Eine richtige Antwort gibt es nicht. tabu

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