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Hauptbahnhof: Bahn zieht vor Gericht

Die Bahn will an dem Absturz des Stahlträgers während des Orkans "Kyrill" nicht mitschuldig sein. Architekt Meinhard von Gerkan behauptete das einmal zu viel: Der Konzern hat eine Unterlassungsklage gegen ihn eingereicht.

Berlin - Diese laufe schon seit Mittwoch, sagte eine Sprecherin und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Während des Orkans "Kyrill" war am 18. Januar ein Stahlträger von der Fassade des Berliner Hauptbahnhofes auf eine darunter liegende Treppe gestürzt. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Von Gerkan hatte anschließend erklärt, der Absturz hätte durch von ihm geplante Haltevorrichtungen vermieden werden können. Die Bahn habe jedoch aus eigenem Antrieb auf diese Sicherung verzichtet.

Laut "Spiegel" heißt es in der 14-seitigen Klageschrift, die angeblichen Halterungen hätten lediglich dekorativen Charakter und hätten einem Sturm wie "Kyrill" nicht standgehalten. Grund für den Verzicht, den von Gerkan im übrigen niemals beanstandet habe, sei das mögliche Entstehen gefährlicher Eiszapfen gewesen. Die Bahnsprecherin wollte zu Einzelheiten der Klageschrift aber keine Stellung nehmen.

Unterdessen sind die Sturmschäden am neuen Hauptbahnhof weitgehend beseitigt. Der abgestürzte Stahlträger sei ersetzt, sagte ein Bahnsprecher und bestätigte einen Bericht der "Berliner Zeitung". Die Treppe sei repariert, und zwei weitere Stahlträger, die ebenfalls beschädigt wurden, habe man ausgetauscht. Lediglich einige beschädigte Glasscheiben seien noch nicht ersetzt. Als Grund nannte der Sprecher längere Produktionszeiten. (tso/dpa)

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