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Hauptbahnhof-Eröffnung: Prozess um Amokläufer beginnt

Neun Monate nach seinem Amoklauf bei der Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs muss sich ein heute 17-Jähriger ab dem 27. Februar vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Der Prozess beginnt unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Der Termin wurde damit erstmals offiziell bestätigt.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen versuchten Mord in 37 Fällen vor. Der damals 16-jährige Schüler soll in der Nacht zum 27. Mai 2006 nach der von 500.000 Menschen besuchten Eröffnungsfeier für den neuen Hauptbahnhof im Berliner Regierungsviertel wahllos auf Passanten eingestochen haben. 33 Menschen erlitten Stich- und Schnittverletzungen. Für mindestens acht Verletzte bestand laut Staatsanwaltschaft Lebensgefahr.

Nicht alle ließen sich untersuchen

Die Tat wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft hatte eine bundesweite Debatte über die Sicherheitsmaßnahmen sowie Alkoholausschank bei dem Turnier ausgelöst. Der Angeklagte sitzt seither in Untersuchungshaft. Er war zur Tatzeit stark betrunken und hat bei seinen Vernehmungen angegeben, keine Erinnerung an den Amoklauf zu haben.

Da eines der Opfer an der Immunschwächekrankheit Aids leidet, bestand für 15 Betroffene die Gefahr, sich mit dem tödlichen Virus infiziert zu haben. Nach Charité-Angaben kann jedoch mittlerweile für die meisten von ihnen eine Ansteckung ausgeschlossen werden. Einige hätten das Angebot einer abschließenden Untersuchung sechs Monate nach dem Zwischenfall aber nicht wahrgenommen, sagte eine Sprecherin an. (tso/ddp)

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