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Hauptbahnhof: Fassade wissentlich nicht gesichert?

Der Streit um die Verantwortung für die Sturmschäden am Berliner Hauptbahnhof geht weiter. Die Bahn habe wissentlich auf die Sicherung der Stahlträger in der Fassade verzichtet, so Architekt Meinhard von Gerkan.

Berlin - Nach Meinung von Experten hat die unterlassene Fixierung der Träger den Unfall verursacht. "Unser Büro hat der Bahn sogar explizit mitgeteilt, dass dem Entfall der seitlichen Ohrenbleche aus funktionalen Gründen nicht zugestimmt werden kann", sagte Gerkan der "Welt am Sonntag". Er könne nicht nur nachweisen, dass sein Büro auf das Fehlen der Sicherung hingewiesen habe, hob von Gerkan Hervor. Zudem sei ihm sowie seinem Partner auf Wunsch der Bahn die Bauüberwachung entzogen worden.

Demnach oblag die Verantwortung für konstruktive und statische Fragen der Bauherrin Bahn, der für die Bauüberwachung zuständigen Firma Vössing sowie dem Prüfstatiker. Gerkan hat die Aufforderung der Bahn, seine Behauptungen zu ihrer Mitverantwortung für den Unfall zurückzunehmen, abgelehnt. "Jetzt erst recht", sagte der Architekt.

Die Deutsche Bahn will jetzt umgehend Klage einreichen, wie ein Unternehmenssprecher dem Blatt sagte. Das Unternehmen weise weiter jede Schuld von sich: "Der Bahnhof ist sicher", so Bahn-Chef Mehdorn. (tso/ddp)

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