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Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD).

© picture alliance / Maurizio Gamb

Exklusiv

Hauptstadt der „Normalos“: So stellt sich Finanzsenator Kollatz Berlin im Jahr 2030 vor

Matthias Kollatz beschreibt in einem achtseitigen Papier seine Vision für die Zukunft Berlins. Die Hauptentwicklung soll außerhalb des S-Bahnrings stattfinden.

Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) hat eine Vision Berlins im Jahr 2030 skizziert, der Titel des Papiers: „Ein Bild für die Zukunft unserer Stadt“. Auf acht Seiten beschreibt Kollatz, wie die Stadt sich in den kommenden zehn Jahren entwickeln könnte.

Demnach leben bis dahin vier Millionen Einwohner in Berlin, die Arbeitslosigkeit liege im Jahr 2030 unter vier Prozent. Bis dahin sollen der Vision des Senators zufolge jedes Jahr rund 20.000 neue Wohnungen entstehen, die Neubauten werden demnach höher und dichter gebaut als bislang. Bebaut würde auch der Rand des Tempelhofer Feldes.

Die Hauptentwicklung der Stadt soll außerhalb des S-Bahnrings stattfinden – was sich etwa in der Verlängerung der U-Bahnlinie 8 in das Märkische Viertel und der Bebauung des dann ehemaligen Flughafens Tegel mit insgesamt 8000 Wohnungen zeige. Die BER-Eröffnung soll zudem umliegende Gebiete entwickeln, heißt es in dem Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt.

Nach Ansicht des Finanzsenators hat Berlin die Chance, „2030 in Europa und der Welt ,vorne mitzuspielen‘“. Dafür sei allerdings eine ständige Neuerfindung der Stadt nötig – etwa in Bezug auf den Öffentlichen Nahverkehr, der ausgebaut und günstiger für Anwohner werden soll. Der Autoverkehr soll demnach deutlich reduziert und elektrischer werden.

Das Papier entwirft eine Stadt, die weltoffen ist, internationale Talente vor allem in der Wissenschaft anzieht – und im Bereich der Digitalisierung eine internationale Vorreiterrolle einnimmt. Speziell den Gesundheitssektor mit der Charité im Zentrum hebt Kollatz als „Modell“ für die Entwicklung der Stadt hervor.

[Das gesamte Dokument „Ein Bild für die Zukunft unserer Stadt" von Matthias Kollatz können Sie hier als PDF herunterladen.]

Ein „besserer Weg als London, Paris, Dublin und Amsterdam"

Als Ziel der Entwicklung Berlins definiert Kollatz einen „besseren Weg als London, Paris, Dublin und Amsterdam“. Die Stadt müsse auch künftig Menschen mit durchschnittlichem Gehalt ermöglichen, eine – „wenn auch bescheidene“ – Wohnung bezahlen zu können. Dazu soll im von der SPD propagierten „Dreiklang wie Bauen, Kaufen, Deckeln“ insbesondere der Bestand an öffentlichen Wohnungen erhöht werden – auch um dem fortdauernden Zuzug zu begegnen. Die Debatte um den Mietendeckel soll eine Verschärfung des nationalen Mietrechts anregen.

„Der Weg von Berlin an die Spitze Europas ist also ein anderer Entwicklungsweg als der einer Kopie von London oder Paris“, schlussfolgert Kollatz in dem Papier. Die Stadt solle eine „Stadt für alle“, vor allem aber für „Normalos“ bleiben. Dafür bleibe die Stadt auf lange Sicht eher ärmer, aber eben auch sexyer als andere europäische Metropolen. Demnach solle Berlin sich darauf konzentrieren, internationale Talente und Innovatoren anzuziehen, denen es mehr um den Willen zum Fortschritt gehe als um das Geld.

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