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Berlin: Haus in Platznot

Amerikaner wollen den Standort Clayallee behalten Mit dem Bund wird über den Kauf verhandelt

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Ein Teil des ehemaligen US-Hauptquartiers in Dahlem bleibt möglicherweise über 2008 hinaus in amerikanischer Hand. Seit einem Jahr verhandelt die US-Regierung mit dem Bund über einen Kauf des Areals, das seit dem Abzug der Alliierten 1994 noch von der Konsularabteilung der amerikanischen Botschaft genutzt wird. Das bestätigte Helmut John, Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, dem Tagesspiegel.

Offenbar reicht der Platz in der neuen US-Botschaft am Pariser Platz bei weitem nicht aus, alle Berliner Mitarbeiter dort unterzubringen. Das Amerika-Haus am Bahnhof Zoo, bisher Standort der Kulturabteilung, wurde schon am 25. September dem Senat übergeben. Das derzeitige Botschaftsgebäude in der Neustädtischen Kirchstraße im Bezirk Mitte, das dem Bund gehört, wird 2008 geräumt, sobald die neue US-Vertretung fertiggestellt ist. Dann sollte auch das Konsulat vom alten Headquarter in der Clayallee ans Brandenburger Tor umziehen. In einem bilateralen Regierungsabkommen vom Dezember 1993 wurde das Mietverhältnis mit den Amerikanern auf diesen Zeitpunkt befristet.

Damals war der Botschaftsbau am Pariser Platz auch noch viel großzügiger geplant. Doch inzwischen hat der US–Kongress einen Teil der Gelder gestrichen und so blieb am Ende zu wenig Bürofläche übrig. Dem Vernehmen nach gibt es sogar Überlegungen, Mitarbeiter nach Frankfurt/Main zu verlegen, wo das weltweit größte US-Konsulat steht.

Außerdem wollen die Amerikaner den Konsularstandort Clayallee erwerben. Ergänzt durch Parkplätze und eine neue, besonders gesicherte Zufahrt an der Saargemünder Straße, denn der Haupteingang an der Clayallee ist aus technischen Gründen nicht mehr nutzbar. Die Verhandlungen sind offenbar schwierig. Einmal wegen ziemlich unterschiedlicher Vorstellungen über den Kaufpreis. Zum anderen erschweren die dann notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und der spezielle Zuschnitt des Grundstücks die Verwertung der Restimmobilie.

Als Käufer waren in den letzten Jahren die Freie Universität, der Bundesnachrichtendienst, das Bundeskriminalamt und der Bundesgrenzschutz im Gespräch. Alle Pläne zerschlugen sich.

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