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Berlin: Heerstraße bleibt Staufalle

Senatsverwaltung lehnt es ab, die ungenutzte Spur einer Fahrtrichtung zuzuordnen

Die Heerstraße bleibt eine Staufalle. Alternativen zur Sperrung der mittleren Spur während des rund dreimonatigen Umbaus der Signalanlagen gibt es nach Ansicht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nicht. Auch die ständige Freigabe des Fahrstreifens in einer Richtung sei nicht praktikabel, sagte Behördensprecherin Petra Reetz.

Gestern waren nach der Frühspitze zwei Teams der beauftragten Firma im Einsatz, um die alten Signalanlagen abzubauen. Dafür musste an zwei Stellen ein weiterer Fahrstreifen in Richtung Staaken gesperrt werden. Wegen des geringen Verkehrs am späten Vormittag gab es keine größeren Staus.

Wie berichtet, wird die Fahrstreifenregulierung, mit der die Mittelspur je nach Verkehrsaufkommen in der einen oder anderen Richtung freigegeben wird, erneuert. Obwohl ein Großteil der Arbeiten am Computer vorgenommen wird, bleibt der mittlere Fahrstreifen bis Ende August durchgehend gesperrt. Auf der gesamten, sechs Kilometer langen Strecke ist er durch rot-weiße Balken im 15-Meter-Abstand eingerahmt.

Begründet werden die Arbeiten damit, dass die Lichtsignale zur Spurfreigabe bei gleichzeitiger Sperrung der Gegenrichtung nicht zur Verfügung stehen. Eine wechselseitige Freigabe mit herkömmlichen Verkehrszeichen ist wegen der Länge der Straße nicht möglich, so Petra Reetz. Auch den Vorschlag, die Mittelspur permanent in einer Richtung freizugeben, um die Staus im Berufsverkehr wenigstens zu halbieren, lehnte die Senatsverwaltung ab.

Verkehrsexperten vertreten dagegen die Meinung, eine solche Regelung sei mit Hilfe einer durchgehenden und einer unterbrochenen gelben Linie einfach zu realisieren. Nach Angaben der Behördensprecherin wäre es aber damit nicht getan. Der Gesetzgeber verlange eine eindeutige Kennzeichnung. Diese würde in kurzen Abständen Verkehrszeichen erfordern, die Fahrern auf der einen Seite die Sperrung und auf der anderen Seite die Freigabe der Spur verdeutlichen. Ein solches Schildermeer aber würde den Streifen derart einengen, dass kein Platz mehr für Fahrzeuge bliebe.

Rainer W. During

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