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Berlin: Heiden wie wir

fühlt sich feiertagstechnisch ungerecht behandelt Uns stehen schwere Tage bevor. Am heutigen Montag feiern die Brandenburger, Mecklenburger, Sachsen, Sachsen-Anhaltiner und Thüringer den Reformationstag.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

fühlt sich feiertagstechnisch ungerecht behandelt Uns stehen schwere Tage bevor. Am heutigen Montag feiern die Brandenburger, Mecklenburger, Sachsen, Sachsen-Anhaltiner und Thüringer den Reformationstag. Am Dienstag bleibt man in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland der Arbeit fern, um Allerheiligen zu begehen. In Berlin aber herrscht grauer Alltag; wir müssen am Schreibtisch oder an der Werkbank heimlich ein Viertelstündchen abzwacken, um an unser Seelenheil oder an Martin Luther zu denken. Sind wir nur elende Heiden, die sich über Halloween freuen und mit Kerzen in Kürbisköpfen böse Geister austreiben? Ist das die Strafe für den Ethik-Unterricht? Die Kirchen rufen zu einer „Woche im Zeichen des Religionsunterrichts“ auf. Trotzdem bleibt auch bei denen, die es nicht in Gottes Nähe drängt, ein Gefühl der Ungerechtigkeit zurück. Ein Grund mehr, der für eine Fusion mit Brandenburg spricht. Und bis dahin freuen wir uns über die vielen tausend Nachbarn aus dem Umland, die den Reformationstag gern nutzen, um die Berliner Einkaufstempel zu besuchen.

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