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Berlin: Heilende Schönheit

Beim Dreamball für die Krebshilfe im Ritz-Carlton zeigte sich Berlin glamourös

Zwei Ex-Münchner und Längst-schon- Berliner lassen die Blicke anerkennend durch die Ball-Etage des Ritz-Carlton schweifen: Zwischen schönen Stars wie Claudia Schiffer und Alexandra Maria Lara tragen elegante Ladys teure Designer-Roben mit Schärpen, begleitet von tadellos gekleideten Herren mit teuren Brillen, über den weichen Teppich. Berlin ist elegant geworden. „Hier hat sich wirklich viel verändert“, befinden Christoph Stölzl und Bernhard von der Planitz und andere unabhängig voneinander. Manchmal braucht es Marksteine, um so etwas sichtbar zu machen. Der „Dreamball“ ist so einer. „Berlin ist voller Aufbruchsignale“, schwärmt Rolf Sigmund, Chef von L’Oreal Deutschland, nach Mitternacht. Der perfekte Ort also für einen internationalen Ball. Claudia Schiffer, die kurz zuvor als Glücksfee auf der Bühne stand, klingt fast überrascht, als sie sagt, wie toll das hier ist, wie wunderbar die Moderation von Barbara Schöneberger und überhaupt Berlin: „Ich sollte viel öfter hier herumtouren.“

Es ist dies der erste Dreamball in Europa. Der Erlös ist für die Arbeit von DKMS Live bestimmt, eine Schwesterorganisation der Deutschen Knochenspenderdatei, die Krebspatientinnen mit Kosmetikkursen hilft, neues Selbstbewusstsien zu gewinnen. In New York findet dieser Ball jährlich im Waldorf Astoria statt. Das große Vorbild hat offensichtlich auf diesen perfekt organisierten Abend abgefärbt. Beim Dinner geht es auch um ernste Themen. Schirmherrin Marina Ruperti erzählt, dass es immer wieder Männer gibt, die ihre krebskranken Frauen einfach verlassen.

Eine stehende Ovation bekommt Petra Kielich, die zur „Dreamlady 2006“ ernannt wird. Im Februar hat sie erfahren, dass sie Krebs hat, erst vor fünf Tagen wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. Ein eingespielter Film zeigt sie nach der Chemotherapie mit Glatze, wie sie versucht, sich neue Wimpern aufzuschminken. Beim Ball tritt eine attraktive Frau im ausgeschnittenen schwarzen Abendklied auf: mittellange aschblonde Haare, hübsch, aber unaufdringlich geschminktes Gesicht. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, sagt die 40-Jährige. Ihr Mann steht lächelnd neben ihr.

Die offizielle Eröffnung des Balles ist da gerade vorbei, die fand erst um Mitternacht statt. Mit dem Tanzen hatten die Gäste aber schon eine Stunde früher begonnen. Spätestens bei „Power of Love“, live gesungen von Jennifer Rush, hielt es viele Paare nicht mehr auf den Sitzen. Auch aus anderen deutschen und europäischen Städten waren Gäste angereist. Vor der Bühne saßen die Botschafter der USA, Russlands und Italiens, aus London waren Christopher Lee und Moderator Ruprecht Eser gekommen. Sybille Beckenbauer half beim Losverkauf. Dass zeitgleich die ARD ein großes Fest mit vielen Fernsehstars und Spitzenpolitikern veranstaltete, hatte keinerlei beeinträchtigende Auswirkungen. Berlin ist eine große Bühne und hat noch reichlich Potenzial als Spielplatz für die internationale Gesellschaft.

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