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Heinersdorf: Pflüger gegen Moschee-Neubau

Im Streit um den geplanten Bau einer Moschee in Berlin-Heinersdorf hat jetzt der CDU-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger, Partei ergriffen - für die Gegner des Gotteshauses.

Berlin - Anwohner hatten in den letzten Wochen massiv gegen den geplanten Moschee-Neubau in Heinersdorf protestiert. Es wäre die erste Moschee im Ostteil der Stadt. Pflüger forderte am Mittwoch, einen Appell an die Ahhmadiyya Muslim Gemeinde zu richten, damit sie auf den Bau verzichte. Die Gemeinde habe einen missionarischen und fragwürdigen Charakter und es sei zweifelhaft, wenn sie sich mit ihren Bauplänen gegen den eindeutigen Willen der Bürger durchsetzen wolle, betonte er. Rein rechtlich sehe er im Augenblick aber kaum Möglichkeiten, den Bau zu stoppen.

Die Leiterin des Berliner Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, hatte zuvor erklärt: «Wir schätzen die Gemeinde weder als extremistisch noch gewalttätig, sondern als friedliebend ein.» Die seit 1988 in Berlin ansässige Gemeinde sei noch nie durch aggressive Propaganda aufgefallen. Islamwissenschaftler bezeichnen die Ahhmadiyya-Muslime als konservativ, aber betont friedliebend.

Pflüger betonte: «Es geht nicht um Einschränkung von Religionsfreiheit oder Einschränkung des Islam. Alles muss auf Grundlage des Rechtstaates geschehen.» Er zitierte den Sektenbeauftragten der Evangelischen Kirche in Berlin, Thomas Gandow, der die Religionsgemeinschaft als «Zeugen Jehovas der Muslime» bezeichnet hatte. Nach der Einschätzung Gandows würde die Gemeinde Moscheen errichten, «um zu provozieren und ihre aggressive Missionierung voranzutreiben». Eine Sprecherin der Bürgerinitiative gegen den Bau der Moschee sagte, die Anwohner würden befürchten, zwischen Auseinandersetzungen von islamischen Extremisten und ausländerfeindlichen Extremisten zu geraten.

Kürzlich war bekannt geworden, dass die Ahhmadiyya Muslim Gemeinde im Ortsteil Heinersdorf eine Moschee mit einem zwölf Meter hohen Minarett bauen will. Das Grundstück dafür hat sie bereits gekauft. Die Linkspartei-geführte Bezirksregierung Pankow unterstützt den geplanten Bau und forderte die Anwohner zu Toleranz auf. Es wäre die erste Moschee im Ostteil Berlins. Zuletzt hatte die NPD versucht, mit einer Protestkundgebung aus dem Fall Kapital zu schlagen. (tso/dpa)

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