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Berlin: Helios zahlt zusätzlich 450 000 Euro an die Charité

In den Streit um die nicht trennungsscharfe Abrechnung zwischen dem Universitätsklinikum Charité und dem Helios-Konzern in Buch kommt Bewegung. In der gestrigen mehrstündigen Sitzung des Aufsichtsrats der Charité teilte der Vorstand mit, dass sich Helios für das laufende Jahr mit 450 000 Euro an den Personalkosten für das neu gegründete Experimental and Clinical Research Center (ECRC) beteiligen wird.

In den Streit um die nicht trennungsscharfe Abrechnung zwischen dem Universitätsklinikum Charité und dem Helios-Konzern in Buch kommt Bewegung. In der gestrigen mehrstündigen Sitzung des Aufsichtsrats der Charité teilte der Vorstand mit, dass sich Helios für das laufende Jahr mit 450 000 Euro an den Personalkosten für das neu gegründete Experimental and Clinical Research Center (ECRC) beteiligen wird. In den seit Sommer laufenden Verhandlungen habe man „eine Summe von rund 846 000 Euro als Beteiligung an den Personalkosten für klinische Forschung der Charité in den Raum gestellt“, beschrieb Dekan Martin Paul die ursprüngliche Forderung. Er bewertete die jetzt erzielte Einigung aber zugleich als „ein absolut positives Signal“.

Außerdem beschloss der Aufsichtsrat, für die Zeit seit Beginn der Kooperation zwischen Charité und Helios 2001 einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, um so endgültig Klarheit über deren Finanzbeziehung zu erhalten. Wie berichtet, hatten FDP und Bündnisgrüne kritisiert, dass die Charité aus den Steuergeldern für Forschung und Lehre die privaten Helios-Kliniken quersubventioniere.

Der Charité-Vorstandsvorsitzende Detlev Ganten sprach gestern von „langwierigen, harten, aber immer von beiden Seiten fair geführten Verhandlungen“. Helios werde sich zusätzlich in der klinischen Forschung engagieren und erwarte eine engere Einbindung in die Strukturentwicklung des ECRC.

In diesem neu geschaffenen Zentrum wird nun auch experimentelle Forschung betrieben, die Forschungsgelder der Charité werden also, wie es in einer Charité-Mitteilung hieß, „auf mehr Köpfe verteilt“. Würde sich Helios nicht verstärkt an diesen Kosten beteiligen, müsste die Charité Personal in der klinischen Forschung abbauen. „Es gibt und gab niemals einen Millionenskandal an der Charité“, betonte Ganten gestern noch einmal.

Auch Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner als Vorsitzender des Charité-Aufsichtsrats teilte mit, dieser habe „keinerlei Veranlassung, an der Korrektheit des Handelns das Vorstands zu zweifeln.“ ac

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