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Berlin: Helle Köpfe für die Leibnizstraße Senat startet Praxistest

mit LED-Laternen

Berlin - Die Leibnizstraße in Charlottenburg wird ins 21. Jahrhundert gebeamt: In dieser Woche haben die Laternen zwischen Olivaer Platz und Kantstraße neue Köpfe erhalten, die Quecksilberdampfleuchten aus den 1980ern wurden durch Leuchtdioden (LEDs) ersetzt. Damit beginnt ein Großversuch zur Praxistauglichkeit der LEDs, die im Vergleich zur alten Technik mit halb so viel Strom auskommen und Straße samt Gehweg gleichmäßiger ausleuchten sollen.

Mehr Licht für die Fußgänger ist ein erklärtes Ziel des vom Senat beschlossenen „Lichtkonzepts“. Zusätzlich werden die neuen Lampen mit einer Steuerung ausgestattet, um ihre Helligkeit zu verändern. Denkbar wäre etwa, sie in der Dämmerung oder in der verkehrsärmsten Zeit der Nacht zu dimmen. Derartige Entscheidungen werden nach Auskunft der Stadtentwicklungsverwaltung aber erst nach gründlicher Auswertung des Modellversuchs gefällt. In das Projekt seien Lichttechniker der TU ebenso involviert wie Verkehrspsychologen. Und das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) prüft, wie das Licht den Insekten bekommt.

Anschließend soll über die Umrüstung weiterer Hauptverkehrsstraßen entschieden werden. Zurzeit zahlt das Land jährlich rund 23 Millionen Euro Energiekosten für die Straßenbeleuchtung. Das Geld gehe je zur Hälfte in die Strom- und die Gasrechnung. Allerdings gibt es 180 000 elektrische und nur 44 000 Gaslaternen. Deshalb sollen sämtliche Gaslaternen umgerüstet werden – zum Ärger des Vereins „Gaslicht-Kultur“. Der will den Bestand zum Denkmal erklären lassen. Der Senat dagegen will die historischen Laternen mit modernem Innenleben bestücken. Dank neuer Technik lasse sich das Licht der Gaslaternen inzwischen perfekt nachahmen. Stefan Jacobs

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