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Herabstürzende Äste: Trotz Unglücks bleiben Pappeln stehen

Die Ursache für das Baum-Unglück vor dem Roten Rathaus am Abend des 6. Mai ist geklärt. Da die restlichen Bäume am Marx-Engels-Forum aber keine Anzeichen von Schäden aufweisen, sollen sie nicht "aus bloßer Sorge" gefällt werden.

Windböen mit Stärke acht bis neun hatten die meterhohe Pappelkrone ungebremst erwischt und abgebrochen. Das sei nicht vorhersehbar gewesen: „Der Baum war kerngesund“, sagte Harald Büttner, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes von Mitte. Die Pappel stand zudem frei und in Hauptwindrichtung. Starke Staubablagerungen vom heißen ersten Mai-Wochenende und spätere Regenfälle hätten die Blätter in eine kiloschwere Laubmasse verwandelt. Dass kurz zuvor mehrere Bäume an der Ecke Rathausstraße/Spandauer Straße für Bauarbeiten gefällt worden waren, habe den Wind noch beschleunigt. Da die restlichen Bäume am Marx-Engels-Forum aber keine Anzeichen von Schäden aufweisen, sollen sie laut Büttner nicht „aus bloßer Sorge“ gefällt werden. Der Nutzen der Pflanzen sei für Berlin viel höher als die Unfallgefahr. „Ab Windstärke acht gibt es nun mal keine Gewähr mehr“, so der Amtsleiter. Dachziegel, Gerüste oder Werbetafeln seien bei Sturm weitaus gefährlicher.

Die herabstürzenden Pappel-Äste hatten eine Schülergruppe aus Nordrhein- Westfalen getroffen. Fünf Jugendliche wurden dabei verletzt, fünf weitere erlitten einen Schock. Sie sind mittlerweile wieder in ihrer Heimatstadt Siegburg. Laut Schulleiter Thomas Scholz geht es ihnen gut: „Sie nehmen alle wieder am Unterricht teil.“

Ulrike Worlitz

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