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Berlin: Herr der Schokoladen gestorben

Klaus Oberwelland stand für Süßwaren, die jeder aus den Supermarktregalen kennt: „Nimm2“, „Merci“, „Werther’s Original“, „Toffifee“. Oder: „Dickmann’s“, „Riesen“ und „Campino“.

Klaus Oberwelland stand für Süßwaren, die jeder aus den Supermarktregalen kennt: „Nimm2“, „Merci“, „Werther’s Original“, „Toffifee“. Oder: „Dickmann’s“, „Riesen“ und „Campino“. 32 Jahre lang war Klaus Oberwelland Chef des Süßwarenherstellers Storck, bis 2003. Er starb nun, 67jährig, nach kurzer schwerer Krankheit.

Mit 23 Jahren hatte Oberwelland bei Storck die Geschäftsführung der Sparten Absatz und Marketing übernommen. Das war 1961. Zehn Jahre später leitete er bereits das gesamte Unternehmen. Und Storck begann, sich von einem deutschen Süßwarenanbieter zu einem international erfolgreichen Unternehmen mit 4500 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro zu entwickeln. Damit spielt der Konzern in der ersten Liga des deutschen Lebensmittelhandels. 1998 verlegte Storck seinen Firmenhauptsitz vom westfälischen Halle nach Berlin. In Reinickendorf arbeitet heute rund ein Viertel der Belegschaft.

Selten hat Storck Firmen aufgekauft. Doch wenn, dann richtig: Mit der Übernahme der englischen Schokomint-Marke Bendicks of Mayfair wurde Oberwelland im Jahr 1983 zum Hoflieferanten der Queen. Oberwelland wurde sogar zu einem Empfang bei der englischen Königin eingeladen.

Britisch, das passt zum Stil des Unternehmens. Denn der Queen-Besuch ist bis heute ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Firmengeschichte geblieben, auch innerhalb der Firma selbst. „Klaus Oberwelland liebte den öffentlichen Auftritt nicht“, sagt ein Mitarbeiter. Zurückhaltend, öffentlichkeitsscheu, verschlossen sei er gewesen. Der Oldtimer-Sammler lebte zurückgezogen mit seiner Frau in Dahlem.

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2003 hatte Klaus Oberwelland die Firma an seinen ältesten Sohn Axel Oberwelland übergeben. Der führt das Unternehmen nun in vierter Generation weiter und will den Firmennamen etwas öfter in die Öffentlichkeit bringen. Fotografiert werden will aber auch er nicht. „Erst wenn er selbst etwas vorzuweisen hat“, heißt es aus der Storck-Pressestelle. mne

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