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Hertha Bierverkauf

© Kai-Uwe Heinrich

Hertha BSC: Streit ums Stadion-Bier

Welches Bier wird im Olympiastadion verkauft? Bisher war Warsteiner am Zug, doch auch der Weltkonzern Carlsberg würde gerne. Deswegen gibt es jetzt hinter den Kulissen Streit.

Dieter Hoeneß, der Manager vom Fußballklub Hertha BSC, trinkt gerne mal ein kleines, frisches Pils nach dem Abpfiff, schön kalt muss es sein und eine Krone haben. Doch welches Bier nun ab Sommer ’07 im Olympiastadion ausgeschenkt wird, ist selbst gut zwei Wochen vor dem Auftakt der Bundesliga noch immer nicht klar. Denn es gibt Streit hinter den Kulissen.

In den vergangenen vier Jahren war Warsteiner Sponsor von Hertha BSC und hat somit sein Bier an den Kiosken und in den Vip-Logen ausgeschenkt; bei jedem erzielten Heimspieltor gab’s 100 Liter gratis für die Fans – beim letzten Heimspiel sogar satte 30.000 Liter Freibier. Es war quasi das Abschiedsgeschenk – denn der Vertrag lief zum 30. Juni aus.

Hertha BSC begab sich also auf die Suche nach einem neuen Biersponsor – und wurde fündig. Der Weltkonzern „Carlsberg“ mit Sitz in Kopenhagen – die fünftgrößte Brauerei der Welt mit Marken wie Tuborg, Holsten oder Lübzer – zeigte Interesse und wollte in Berlin werben, bei Hertha, im Olympiastadion. Und natürlich sollte das Logo nicht nur auf den riesigen Werbebanden neben der Kreidelinie zu sehen sein und somit im Fernsehen – natürlich sollte auch das eigene Bier verkauft werden. Zu Hertha kommen schließlich immerhin knapp 45.000 Zuschauer im Schnitt, das ist nicht ganz so wenig; ein Bier – der halbe Liter – kostete in der vergangenen Saison 3,50 Euro.

So weit, so gut. In der Zwischenzeit allerdings hat die Olympiastadion GmbH einen eigenen Biervertrag abgeschlossen mit – genau – Warsteiner, Herthas ehemaligen Sponsor. Und der pocht jetzt darauf: Wir verkaufen unser Bier!

Warsteiner-Sprecher Christoph Hermes sagt: „Im Vertrag steht, dass wir bei allen Veranstaltungen unser Bier ausschenken, also nicht nur bei Konzerten – sondern auch bei den Spielen von Hertha.“

Andreas Zinkhan, Berlin-Chef des Hertha-Vermarkters Sportfive, dagegen geht davon aus, dass bei eigenen Veranstaltungen auch das Bier des eigenen Sponsors ausgeschenkt werde – wie in der Vergangenheit. Konkrete Zahlen zum Deal wollte er nicht nennen.

Pikant ist nun, dass Stadionmanager Peter von Löbbecke mit dem Warsteiner-Deal eine Stange Geld in die klammen Kassen der Arena holt, was somit auch den Senat erfreuen dürfte – gleichzeitig irritiert das Management aber den wichtigsten Mieter: Hertha. Jetzt hocken die Juristen über den Verträgen. Und Carlsberg will sich zu den Vorkomnissen in Berlin lieber gar nicht erst äußern. Sind ja noch gut zwei Wochen.

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