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Hertha-Fähnchen sind auf der Tauentzienstraße in Berlin-Charlottenburg angebracht.

© imago images/Matthias Koch

Hertha-Marketing in Berliner Stadtbild: Wenn es sportlich nicht zum Überflug reicht, helfen diese Mätzchen auch nicht

Heimliche Hertha-Fans verteilen Aufkleber, Klebeband, Farbe und Fähnchen in der Stadt. Unser Autor ist genervt. Ein Kommentar.

Was gibt es Neues beim „Big City Club“? Zittern vor dem Derby? Die Anhänger von Hertha BSC könnten uns darüber vielleicht Auskunft geben, aber viele von ihnen ziehen es schon länger vor, vielsagend die Stadt zu markieren wie Köter ihr Revier. Nein, nicht ganz genau so, aber in der Methode ähnlich.

Das Marketing des Vereins möchte offenbar Präsenz zeigen und verbreitet deshalb treuherzig sogenannte „Autoaufkleber“, die von Fans entsprechend dem Tabellenstand, also je schlechter, desto mehr, an alles gebatscht werden, was nicht weglaufen kann, an Briefkästen, Schildermasten, Trafokästen. Und jetzt wurden auch noch 60.000 Einweg-Fähnchen in der Stadt verteilt.

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Außerdem gibt es eine Art blau-weißes Paketklebeband, das im Fanshop offiziell wohl nicht zu finden ist, sich aber umso besser dafür eignet, um Laternenpfähle gewickelt zu werden.

Und ein paar ganz große Hertha-Dussel haben eine Methode ersonnen, die Kabelkästen am Straßenrand blau-weiß einzusprühen und mit einem großen H zu schmücken – man muss wirklich kein Unioner sein, um bei diesem Anblick in Weißglut zu geraten.

Ja, klar, das steht als „Fankultur“ unter ähnlichem Denkmalschutz wie Räuchermännchen und Lebkuchen, da traut sich keiner ran. Und keiner weiß, wie weit der Verein selbst an solchen Umtrieben klammheimlich beteiligt ist, aber es ist auch im Grunde egal. Denn wenn es sportlich nicht zum großen Überflug reicht, dann helfen garantiert auch diese Mätzchen nicht zum Sieg.

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