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Berlin: Hertha spielt trotz Umbau weiter im Olympiastadion

Das Olympiastadion wird entgegen einer Forderung der Grünen nicht während des geplanten Umbaus geschlossen, sondern bei laufendem Spielbetrieb modernisiert. Im parlamentarischen Unterausschuss Sport nannte Bau-Staatssekretär Frank Bielka den Grünen-Vorstoß gestern "hypothetisch".

Das Olympiastadion wird entgegen einer Forderung der Grünen nicht während des geplanten Umbaus geschlossen, sondern bei laufendem Spielbetrieb modernisiert. Im parlamentarischen Unterausschuss Sport nannte Bau-Staatssekretär Frank Bielka den Grünen-Vorstoß gestern "hypothetisch". Man könne Hertha-Spiele keinesfalls ins Jahnstadion in Prenzlauer Berg verlagern, weil es dort nur 18 000 Plätze statt der nötigen 50 000 gebe. So sahen es auch die Vertreter von CDU, SPD und PDS. Die Bindung des Vereins an sein Publikum sei "nicht nur eine Geldsache", betonte der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Axel Rabbach. Dagegen schloss sich die Grünen-Sportexpertin Jeanette Martins ihrem Fraktionskollegen Burkhard Müller-Schoenau an: Eine vorübergehende Stilllegung spare 70 Millionen Mark und verkürze die Bauzeit.

Staatssekretär Bielka sagte weiter, die Bauverwaltung rechne fest damit, dass die Bauarbeiten im Olympiastadion sofort nach dem Spiel zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund am 20. Mai beginnen werden. Es sei "von entscheidender Bedeutung", bis zum geplanten Abschluss der Arbeiten im Jahr 2004 die Sommerpausen zu nutzen. Nur während der spielfreien Tage seien einige "tiefere Eingriffe" in die Bausubstanz möglich. Bielka gab zu, dass die Verhandlungen mit dem Stuttgarter Investor Walter Bau noch andauern, wollte dazu aber keine Details nennen. Selbst wenn Deutschland nicht den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bekommen sollte, werde sich am Umbaukonzept nichts mehr ändern.

Zur Zukunft der Deutschlandhalle gab es eine Anhörung im Ausschuss. Eingeladene Vertreter des Landessportbunds (LSB), des Berliner Eissport-Verbands und des Eishockey-Klubs "Berlin Capitals" forderten einen Umbau zur reinen Eissporthalle. "Bitte beenden Sie das Gezerre", forderte der LSB-Abteilungsleiter für Sportstätten, Peter Hahn, die Abgeordneten auf. Nach dem geplanten Abriss der Eissporthalle an der Jafféstraße werde die besonders verkehrsgünstig gelegene Deutschlandhalle dringend für den Eissport gebraucht, zumal es keine Neubaupläne an anderer Stelle gebe. Auf klare Ablehnung bei den Sportfunktionären stießen dagegen Überlegungen von Bausenator Peter Strieder (SPD), die Deutschlandhalle als Mehrzweck-Arena zu nutzen. Sport-Staatsesekretär Frank Ebel teilte dazu mit, Strieder wolle den anderen beteiligten Senatsverwaltungen am 15. April ein entsprechendes Konzept vorlegen.

Das Freibad am Olympiastadion öffnet nun doch am 28. April. Das beschloss gestern der Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe und folgte damit einer Empfehlung von Sportsenator Klaus Böger (SPD), der auch Vorsitzender des Gremiums ist. Ursprünglich hatten die Bäderbetriebe die Schwimmstätte wegen drohender Staub- und Lärmbelastungen durch den Stadionumbau geschlossen halten wollen. Nach Angaben des Unternehmens soll auch Bögers Verwaltung anfangs empfohlen haben, das Bad nicht in Betrieb zu nehmen. Nun werden Wege gesucht, die Beeinträchtigungen gering zu halten. Im Sportausschuss wies der CDU-Abgeordnete Rabbach nochmals auf die Bedeutung der Anlage für die Innenstadt hin: Im Vorjahr seien rund 166 000 Badegäste gekommen.Alle Bäder-Öffnungszeiten im Internet www.meinberlin.de/baden

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