zum Hauptinhalt

Berlin: Herzblut und Würde

In der Komischen Oper erlebten 1300 Gäste den Höhepunkt der Feiern zum Tag der deutschen Einheit

Die goldene „Quadriga“ blitzt im Scheinwerferlicht auf der Bühne der Komischen Oper, vorn, in prächtigen roten Sesseln, sitzen die Preisträger, und vom Parkett bis zum obersten Rang verfolgen 1300 geladene Gäste die Lobreden, ein hochkarätiges Musikprogramm und vor allem die Dankesbekundungen der Preisträger. Die vermieden ganz bewusst das übliche Schema F, hier war mehr: Bekenntnis, Herzblut und Würde vermittelten jedem, der dabei sein durfte, Zeuge eines besonderen Geschehens mit wahrhaft prominenten Weltbürgern zu sein. So gesehen ist diese Veranstaltung der Werkstatt Deutschland e.V. nicht nur der absolute Höhepunkt hauptstädtischen Feierns am Tag der deutschen Einheit, sondern ein – wenn nicht d e r – gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres.

Da stand in aller Bescheidenheit „der Gutenberg der heutigen Zeit“, Sir Timothy BernersLee auf der Bühne, der Mann des WorldWideWeb, der die Welt zusammenführt: Millionen haben Zugang zu acht Milliarden Seiten voller Informationen, und es werden immer mehr, „ein Mittel zur Suche nach der Wahrheit“, man arbeitet daran, dass das www. auch durchs Mobiltelefon zu uns kommt.

Beide, Preisträger Helmut Kohl und sein Laudator Michail Gorbatschow, erinnerten daran, wie sie einst die Quadriga von unterschiedlichen Seiten der Mauer angeschaut haben und im Jahre 1989/90 den historischen Schritt wagten, die Konfrontation zu beenden: „Wir sind nicht geschaffen für Feindschaft, sondern für Harmonie und Glück“, sagte Michail, „Helmut hat damals den Ruf der Geschichte gehört“, gemeinsam haben sie gehandelt, „es war eine ungeheure persönliche Leistung Gorbatschows“, gab Kohl in seiner emotionalen Rede das Lob zurück, „dass es dich gab, war unser Glücksfall“.

Ein Glück für die „Werkstatt Deutschland“ mit ihrem Vorsitzenden Klaus Riebschläger und der temperamentvollen Geschäftsführerin Marie-Luise Weinberger ist die „Ehe“ mit dem Sponsor Vattenfall Europe AG, der für 200 000 Euro das Brandenburger Tor allabendlich ins rechte Licht setzt – Vorstandsvorsitzender Klaus Rauscher und Kommunikationschef Johannes Altmeppen möchten auch künftig mit der Förderung der Quadriga-Verleihung „nicht nur Brücken bauen, sondern auch das positive Denken im dynamischen, glücklich vereinigten Deutschland fördern.“ Lo.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false