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Berlin: Herzensbrecher muss ins Gefängnis

46-Jähriger versprach Frauen die Liebe – und räumte ihre Konten ab

Auf dem Tanzboden oder im Internet fand er sie: einsame Damen, die sich nach Zuneigung sehnten und etwas auf der hohen Kante hatten. Als Sportmanager stellte sich Günter K. (46) vor, machte Komplimente, saß bald mit am Frühstückstisch und packte im Haushalt mit an. Doch inzwischen wissen Frauen aus Spandau, Mitte oder Oranienburg: Er war nur ein gemeiner Betrüger, der es auf ihr Geld abgesehen hatte. Weil er zwei seiner Eroberungen um insgesamt rund 2400 Euro geprellt hatte, saß der seit Jahren arbeitslose Mann gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Wortkarg gab der mehrfach vorbestrafte Schwindler die Vorwürfe zu. Im Falle einer 44jährigen Erzieherin hatte er heimlich die EC-Karte genommen und sich am Konto der Frau bedient, bei einer 52-jährigen Verkäuferin hatte er unter Tränen von einer angeblichen Erkrankung seiner Mutter in Köln gesprochen und sich 400 Euro für die Reise „geborgt“. Der Richter hielt ihm vor, dass mehr als diese zwei Damen im Spiel gewesen seien. Der Mann mit Oberlippenbart wehrte ab: „Die habe ich aber nicht geschädigt.“ Die beiden Zeuginnen sprachen von insgesamt 18 Frauen in den letzten drei Jahren. „Er ist ein perfekter Schauspieler, war morgens bei der einen, mittags bei einer anderen und abends bei der dritten.“ Der Schwindler versicherte, dass jetzt alles anders sei: Seit Freitag ist er verheiratet. Doch die Flitterwochen werden ausfallen: 16 Monate Haft ohne Bewährung verhängte der Richter. K. G.

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