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Heute fällt Entscheidung zu BVG-Streik: Verdi droht mit Ausstand am Dienstag

Den Berlinern droht bereits an diesem Dienstag ein Warnstreik bei der BVG.

Die Gewerkschaft Verdi hatte wie berichtet am Freitag überraschend angekündigt, dass der Bundesvorstand zwei je vierstündige Warnstreiks genehmigt habe – obwohl am heutigen Montag noch einmal verhandelt werden soll. „Wir sind gespannt“, sagte die Sprecherin des Kommunalen Arbeitgeberverband KAV, Silke Leicht-Gilles, am Sonntag. Es dürfte am Abend spannend werden: Die Verhandlungsrunde sei für 15 Uhr angesetzt, anschließend will die Tarifkommission von Verdi die Entscheidung über den Streik fällen. Der erste der beiden genehmigten Warnstreiks könnte dann ab Dienstag starten – und zwar bei U-Bahn, Bus und Straßenbahn.

Der Arbeitgeberverband KAV betonte am Sonntag noch einmal, dass man mit einer Einigung rechne: „Wir sind nicht mehr weit auseinander.“ Die „Drohgebärde“ von Freitag sei deshalb wenig hilfreich, sagte Leicht-Gilles weiter. Der KAV vertritt die Interessen der kommunalen Unternehmen in Berlin, zum Beispiel die der BSR, der Wasserbetriebe und der BVG. Betroffen wäre deshalb nur die BVG, nicht aber die S-Bahn oder der Regionalverkehr.

Seit dem Winter streitet Verdi mit den Arbeitgebern um einen neuen Manteltarifvertrag. Dabei geht es nicht um das Einkommen, sondern um die Arbeitsbedingungen für etwa 12 000 Beschäftigte bei der BVG. So verlangt die Gewerkschaft, dass die Fahrer an jeder Endhaltestelle vier Minuten Pause garantiert bekommen. „Es geht nicht um mehr Geld, sondern um längere Ruhezeiten zwischen den Schichten“, hatte Verdi-Verhandlungsführer Frank Bäsler am Freitag die Streikdrohung begründet.

Am Freitag hatte der KAV mitgeteilt, die BVG habe ein großes Interesse daran, „dass ihre Arbeitnehmer lange und gesund im Betrieb verbleiben“. Deshalb sei man immer wieder auf Verdi zugegangen. Dass die Gewerkschaft trotzdem mit Streik gedroht habe, sei unverständlich: „Streik bedeutet Stillstand. Leidtragende eines Streiks sind vor allem die Berliner und die Touristen, auf deren Rücken schon die S-Bahn-Krise ausgetragen wurde“, sagte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Claudia Pfeiffer.

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