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Absa, Samba und Fatou (v.l.) im Krankenhaus.

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Hilfe für kranke Kinder: Wunder gibt es wirklich immer wieder

Berliner Ärzte helfen Kindern aus dem Senegal.

Wenn Samba jemanden trifft, den er noch nicht kennt, grinst er trotzdem so freudig, dass man nicht anders kann, als zurück zu lachen. Vor dem Vierjährigen leuchtet ein PC – auf dem Bildschirm ist eine Röntgenaufnahme zu sehen. Sie zeigt eine verätzte Speiseröhre, sie gehört Samba. Der Junge aus dem afrikanischen Senegal hat sich das Organ im Sommer 2012 verletzt, als er aus Versehen Lauge getrunken hatte. „Dass er überhaupt noch lebt, grenzt an ein Wunder“, sagt Cynthia Clottey, Initiatorin des Vereins Sage Hospital. „Seit dem Unfall hat er kein Essen mehr schlucken können.“

Seit dem 10. Februar ist Samba durch den Einsatz des Vereins zur Behandlung im Helios-Klinikum in Buch. Clottey hat ihn aus dem Senegal abgeholt, gemeinsam mit Fatou und Absa, denen ebenfalls in Berlin geholfen werden soll. Die neunjährige Absa hat komplizierte Brüche in beiden Beinen. Fatou, 7, wird wegen Verbrennungen am Körper im Unfallkrankenhaus Berlin in Biesdorf behandelt. Bis Mitte Juni sollen alle drei Kinder in Berlin bleiben, um vollständig zu genesen.

Der Verein „Sage Hospital“, der sich durch Spenden und die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ finanziert, betreibt seit zehn Jahren das gleichnamige Kinderkrankenhaus im Senegal. Dort werden bis zu 1000 Kinder monatlich kostenlos behandelt. Als Clottey Ende 2013 dort war, erfuhr sie vom Leid der drei Kinder. „Ich musste einfach etwas tun“, sagt sie.

Zurück in Deutschland suchte sie Spezialisten und fand im Helios-Klinikum und im Unfallkrankenhaus Berlin mehrere Ärzte, die bereit waren, in ehrenamtlichem Einsatz zu helfen. Einer ist Klaus Schaarschmidt, Chefarzt für Kinderchirurgie am Helios-Klinikum. Kurz vor Weihnachten hatte Clottey ihm eine E-Mail mit ihrem Anliegen und dem Foto von Samba geschickt – seine Zusage kam eine halbe Stunde später. „Es war wie ein Weihnachtsgeschenk“, sagt Clottey.

Wohl scheinen sich die Kinder schon jetzt zu fühlen. Sie gucken Ärzte und Besucher neugierig an, reden miteinander und lachen. „Sie spüren, dass man ihnen hilft“, sagt Clottey. Samba ahnt, dass er bald wieder essen kann. Schon jetzt hortet er ein paar Kekse – für die Zeit nach seiner Genesung.

www.sagehospital.de, Spendenkonto: Sage Hospital e.V., Berliner Volksbank, IBAN: DE 021 00 90 000 71 89 766 003, BIC: BEVODEBB

Valerie Schönian

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