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Berlin: Hin und weg

Die Stadt ist Silvester so gut wie ausgebucht Wer dem Trubel entkommen will, muss sich beeilen

Das Silvestergeschäft laufe „hervorragend“, sagt Hans Eilers,Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverbandes und zuständig für Hotellerie: „Die Häuser der Stadt sind zu Silvester so gut wie ausgebucht. Nur in Fünf-Sterne-Hotels gibt es noch eine paar freie Betten.“

In Berlin wird es also auch am Ende des Tourismusrekordjahres noch einmal voll werden. Rund 800 000 Besucher erwartet die Investitionsbank Berlin (IBB) für den Jahreswechsel. Rund 82 Millionen Euro sollen die Besucher laut der von der IBB angestellten Studie „Silvester 2006 – Ein Feuerwerk für die Berliner Wirtschaft“ in der Stadt lassen. Für die Silvesterparty am Brandenburger Tor erwartet Christian Tänzler von der Berliner Tourismus Marketing GmbH (BTM) gar eine runde Million Menschen.

Berlin, Silvesterhauptstadt – das war nicht immer so. Die Wintermonate galten lange Zeit als die besucherschwächsten des Jahres. Seit gut drei Jahren macht Hans Eilers allerdings ein gestiegenes Interesse der Touristen aus, den Jahreswechsel in der Hauptstadt zu verbringen. Die Ursache dafür sieht er in der 2004 gestarteten Aktion „Winterzauber“. Eine vom Senat entworfene und von der BTM organisierte Imagekampagne mit dem Ziel, mehr Touristen in die Stadt zu locken. Weltweit wird über Anzeigen und Prospekte für Berlin als Reiseziel zur kalten Jahreszeit geworben und auf Einkaufsmöglichkeiten, Weihnachts- und Kulturprogramm hingewiesen. Laut der BTM hat die Kampagne in den Jahren 2004 und 2005 bereits für jeweils rund 1,2 Millionen mehr Hotelübernachtungen und 45 Millionen Euro Mehreinnahmen gesorgt. Für 2006 erwarten die Berlin-Werber keinen Rückgang der Zahlen.

„Städtereisen zu Silvester liegen derzeit hoch im Kurs“, bestätigt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes. Das liege daran, dass viele den Jahresausklang gern mit kulturellem Programm wie Opern- oder Konzertbesuchen kombinieren würden. Dafür sei das Angebot in Großstädten einfach am vielseitigsten. Eine genaue Erhebung, wohin die Deutschen zu Silvester am liebsten reisen, gebe es aber nicht.

Berliner, die dem angekündigten Besucheransturm auf ihre Stadt entgehen wollen oder kurzfristig Lust bekommen haben, den Jahreswechsel im Ausland zu verbringen, haben noch Möglichkeiten. „Wer jetzt noch einen Flug möchte, kommt allerdings schon fast ein wenig spät“, sagt Jens Murra von der Internet-Flugbörse Opodo. „Die supergünstigsten Tickets sind schon seit dem Sommer weg.“ Angebote gibt es trotzdem noch. „Wer Weihnachten auf dem New Yorker Times Square verbringen möchte, kann noch Hin- und Rückflug ab 500 Euro bekommen“, sagt Christina Frank vom Reisebüro Lufthansa City Center Travel und Touristik. Auch nach Sydney käme man noch kurzfristig. Dafür müsste allerdings etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Die Preise für einen Flug nach Australien liegen bei über 1000 Euro. Das neue Jahr auf der Skipiste zu begrüßen, ist ebenfalls noch möglich. Hapag-Lloyd-Express (HLX) fliegt ab Tegel kurz vor und zu Silvester noch für 29 Euro plus Gebühren nach Kärnten. Für 69 Euro plus Steuern waren bei HLX gestern noch Tickets nach Palermo, Venedig oder Salzburg verfügbar.

Wer lieber in die Sonne möchte, für denn hatte Air Berlin gestern noch Flüge nach Palma de Mallorca für 67 Euro inklusive Gebühren im Angebot. „Zwanzig Grad sind es da gerade“, schwärmte Angelika Schwaff, Sprecherin der Fluglinie. Kurzentschlossene Silvesterreisende sollten allerdings aufpassen. Die Rückflüge nach Berlin sind kurz nach Neujahr nicht unter 200 Euro zu haben.

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