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Hintergrund: Der Hauptbahnhof in Zahlen

Der neue Berliner Hauptbahnhof ist das ehrgeizigste und teuerste Bahnhofsneubau-Projekt seit 1945.

Berlin - Der Prestige-Bau der Bahn in der deutschen Hauptstadt kostete geschätzte 700 Millionen Euro und ist Teil der 10-Milliarden-Euro-Investition, die seit der Wende in den Bahnknotenpunkt Berlin floss.

Seit der Grundsteinlegung im September 1998 wurde am Hauptbahnhof eine halbe Million Kubikmeter Beton verbaut. Diese Menge würde reichen, um 65 Kilometer Autobahn zu planieren. Hunderte Bauarbeiter aus mehr als 30 Nationen verbrauchten auch 85 000 Tonnen Stahl.

Blickfang des Bahnhofs sind seine gläsernen Hallendächer, die sich 321 Meter in Ost-West-Richtung und 160 Meter in Nord-Süd-Richtung erstrecken. Das Tageslicht fällt an markanten Stellen mehr als 40 Meter tief bis in das Untergeschoss. Auf dem gläsernen Dach ist eine 1700 Quadratmeter große Voltaikanlage installiert.

Der Berliner Kreuzungsbahnhof, in den die Züge aus allen Himmelsrichtungen einfahren, hat fünf Ebenen. Die oberste Ebene erhebt sich 10 Meter über der Erde, die unterste liegt 15 Meter darunter. In der gläsernen Bahnhofshalle fahren die Züge damit künftig gut sichtbar über den Köpfen und unter den Füßen der Reisenden ein. Auf den drei Zwischengeschossen hat auf 15 000 Quadratmetern ein Einkaufszentrum Platz gefunden.

Am Hauptbahnhof sollen künftig jeden Tag mehr als 1000 Züge halten, darunter 164 Fernzüge, 314 Nahverkehrszüge und mehr als 600 S-Bahnen. Die fünf Ebenen des Bahnhofs werden neben Treppen mit 54 Rolltreppen und 34 Aufzügen verbunden, 6 davon sind runde, gläserne Panoramaaufzüge.

Der Hauptbahnhof gilt als Meisterleistung moderner Ingenieurbaukunst. Er ist der Nachfolgebau des prächtigen Lehrter Kopfbahnhofs, der von 1871 bis 1959 an dieser Stelle stand. Mit der Teilung Deutschlands hatte die Kriegsruine ihre Bedeutung verloren und wurde gesprengt. Den Namen «Lehrter Stadtbahnhof» trug danach nur noch der benachbarte S-Bahnhof, bis er 2002 für den Neubau des Hauptbahnhofs weichen musste.

Offiziell heißt die neue Station nach einer Umfrage nun Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof. Die Bahn verzichtet gern auf das Anhängsel, doch für eingefleischte Berliner bleibt der Bahnhof schlicht ihr «Lehrter». (tso/dpa)

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