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Erfolglose „Wunderwaffe“. Die Heinkel He 162 war schnell und billig. Foto: Stache/dpa

© dpa

Berlin: Hitlers „Volksjäger“ landet im Technikmuseum

Die Wartung des Strahltriebwerks einer Heinkel He 162 war eine knifflige Sache. Für die Monteure steckten daher in einer Hülse an versteckter Stelle ein paar Tipps bereit.

Die Wartung des Strahltriebwerks einer Heinkel He 162 war eine knifflige Sache. Für die Monteure steckten daher in einer Hülse an versteckter Stelle ein paar Tipps bereit. Dort schauten auch die Restauratoren des Technikmuseums nach, als sie darangingen, ihren mit Lottomitteln frisch erworbenen „Volksjäger“ fit für die Ausstellung zu machen. Und tatsächlich, die Hülse war gefüllt – mit dem Brief eines deutschen Unteroffiziers vom 17. Juni 1945 an seinen Freund, wie gut es ihm in britischer Kriegsgefangenschaft gehe.

Am Dienstag wurde die Maschine im Haus an der Trebbiner Straße vorgestellt: eine „Wunderwaffe“, Ergebnis des verzweifelten Versuchs, die alliierte Lufthoheit doch noch zu brechen. Ende September 1944 erhielt Heinkel den Auftrag für ein neues, den knappen Ressourcen angepasstes Jagdflugzeug, Anfang Dezember fand der Erstflug statt, im März 1945 kamen die ersten Maschinen zum Einsatz. Es waren Wegwerfflugzeuge, Tragflächen und Leitwerk aus Holz gefertigt, das Triebwerk huckepack montiert. Eine anspruchsvolle Notlösung, schwer zu fliegen, immerhin mit über 800 km/h schneller als die Feindflugzeuge.

Produziert wurden unter 200 Maschinen, zum Einsatz kamen sie nur noch selten, zumal Piloten fehlten. Kurz angelernte Hitlerjungen sollten aushelfen, auch dazu kam es nicht mehr. Die ausgestellte Maschine wurde in Schleswig-Holstein nach wenigen Einsätzen von den Briten beschlagnahmt, kam nach Kanada ins Museum und 2006 in den Besitz eines Briten, der sie jetzt ans Technikmuseum abgab.ac

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