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Hobby Katzenzucht: Eine Rasse für sich

„Wer Geld verdienen will, braucht viel mehr Tiere“, sagt Tanja Nikolic. Die Katzenzucht wurde für sie zum Hobby.

Zur Züchterin ist Tanja Nikolic eher durch Zufall geworden. Sie suchte nach einer Gefährtin für Mieze, ihre Wald-und-Wiesen-Katze, sah Bilder von Bengalkatzen und verliebte sich in diese Rasse. Das Fell der hochbeinigen Tiere ähnelt dem von Leoparden, im Wesen sind Bengalkatzen aber anhänglich und freundlich. Zum 40. Geburtstag holte sie sich Lala von einem Züchter. Sie zahlte 1000 Euro, eine Zucht mit Lala war vertraglich ausgeschlossen. Doch Mieze und Lala vertrugen sich nicht. Was tun? Noch eine Katze anschaffen? Nikolic war das zu heikel. Sie entschloss sich stattdessen, Lala zur Mutter zu machen.

Tanja Nikolic mit einer ihrer Bengalkatzen.
Tanja Nikolic mit einer ihrer Bengalkatzen.

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

Ein Bengalkater in Caputh schien der richtige Partner zu sein. Nikolic bezahlte noch einmal 1800 Euro an den Züchter für die Zuchtfreigabe, 300 Euro für das Decken und trat einem Zuchtverein bei. Von den vier Kitten, die Lala warf, verkaufte sie drei und behielt Tochter Kiki als Gesellschaft für die Mutter. Doch dann kam auch noch der Bruder, Simba, zurück. Nun leben drei Bengalkatzen im Heim der Familie. „Mit dem ersten Wurf“, sagt die Unternehmerin, „habe ich nichts verdient.“ Zwar hat sie für eines der Kätzchen 900 Euro bekommen, doch die Vorlaufkosten inklusive Tierarzt seien viel, viel höher gewesen. Nikolic macht weiter. Im nächsten Jahr will sie mit Kiki züchten, im Jahr darauf wieder mit Lala. Die Katzenzucht ist eher ein Hobby. „Wer Geld verdienen will, braucht viel mehr Tiere“, sagt sie.

"Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl"

Viele, oft auch unseriöse Züchter arbeiten so. Katzenmütter werden ständig gedeckt, auf Kosten ihrer Gesundheit. Burkhard Appelt weiß von Geschäftemachern, die Rassekatzen schon für 75 Euro verscherbeln. „Eine ordentliche Rassekatze kostet mindestens 500 Euro“, sagt der Chef des Katzenvereins Pro-Kat. Wer eine Katze beim Züchter kaufen will, sollte sich vor Ort genau umsehen, rät Tanja Nikolic: Stimmt die Hygiene, werden die Katzen artgerecht gehalten, kann der Züchter mit einem Gentest nachweisen, dass die Katze gesund ist, gibt es einen ordentlichen Vertrag mit Rückgaberecht, falls es zu Problemen kommt, ist der Züchter erreichbar? Und last but not least: „Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl“, sagt sie.

Im Tierheim Berlin warten über 350 Katzen auf neue Besitzer. Die Tiere sind geimpft, gechippt und registriert. Für kleine Kätzchen muss man eine Schutzgebühr von 60 bis 100 Euro zahlen, ältere Katzen sind billiger. Katzen und Kitten finden Sie auch im Katzenheim des Berliner Katzenschutzes in Werder, Ortsteil Glindow, Telefon: 03327/42587

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