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Auch Fahrräder, die mit Schlössern gesichert sind, werden in Berlin häufig gestohlen.

© Thilo Rückeis

Hochburgen der Fahrraddiebstähle: Den Berlinern werden seltener Fahrräder geklaut

Eine Studie zeigt: Weiterhin werden in Berlin sehr viele Fahrräder gestohlen - 2018 waren es aber nicht mehr ganz so viele wie noch im Jahr zuvor.

Von Paul Lütge

Fahrräder erfreuen sich in Berlin großer Beliebtheit, allerdings nicht nur bei den Benutzern - auch Diebe profitieren seit Jahren von der hohen Anzahl an Zweirädern in der Stadt. Doch im Jahr 2018 sank die Anzahl der Berliner Fahrraddiebstähle im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt eine neue Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach kam es in Berlin im Durchschnitt zu 837 Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohner. Damit belegt die Hauptstadt den zweiten Rang in der Studie - hinter Bremen mit 1.053 Diebstählen. Da Fahrraddiebstähle nicht häufig zur Anzeige gebracht werden, ist zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. In Brandenburg wurden 496 Fahrräder pro 100.000 Einwohner geklaut, der bundesweite Durchschnitt lag 2018 bei 353 Diebstählen pro 100.000 Einwohnern. Am niedrigsten ist der Wert im Saarland mit 107 geklauten Fahrrädern pro 100.000 Einwohner. Im Vorjahr lag Berlin mit 848 geklauten Rädern pro 100.000 Berliner noch auf dem ersten Rang.

Deutsche geben mehr Geld für Fahrräder aus

Bundesweit ist der Trend zu Fahrrädern als Diebesgut ungebrochen: Die Zahl der Diebstähle insgesamt war laut Polizeilicher Statistik 2018 mit rund 292.000 Rädern zwar drei Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Diebe erbeuten aber immer teurere Fahrräder. Laut GDV betrug die Entschädigung für ein gestohlenes Rad vor zehn Jahren im Schnitt noch 370 Euro, 2018 waren es 70 Prozent mehr. Im Vorjahr zahlten die Versicherer für 160.000 gestohlene Fahrräder insgesamt 90 Millionen Euro.

Auch geben Deutsche immer mehr Geld beim E-Bike- und Fahrradkauf aus: Betrug der durchschnittliche Verkaufspreis 2010 noch 460 Euro, stieg er laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) seitdem um rund 64 Prozent auf zuletzt 756 Euro.

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