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Jede Hand wird gebraucht in Wittenberge an der Elbe. Der Bürgermeister der brandenburgischen Elbstadt hat sich jetzt sogar an die Berliner mit der Bitte um Hilfe gewandt. Also: Auf nach Wittenberge, ran an die Sandsäcke.

© dpa

Hochwasser in Brandenburg: Hilferuf nach Berlin aus Wittenberge

Rekordflut in Brandenburg: Die Stadt Wittenberge an der Elbe braucht dringend Helfer zum Sandsackfüllen. „Vielleicht können uns auch viele Berliner unterstützen“, sagt Bürgermeister Oliver Herrmann.

Im Nordwesten Brandenburgs stellt die Hochwasserlage der Elbe die Einsatzkräfte vor immer mehr Probleme. Der Pegel in Wittenberge erreichte am Sonntagmittag einen Stand von 7,70 Metern. Das waren 35 Zentimeter mehr als bei der letzten großen Flut im August 2002. Noch nie in der langen Geschichte der Elbestadt erreichte der Fluss eine derartige Höhe. Die Chronik verzeichnet 7,44 im Jahre 1888 als die bisherige Rekordmarke.

Nach bisherigen Prognosen soll die Elbe im Laufe des Sonntags und der folgenden Tage auf mehr als acht Meter steigen. „Wir haben die Dämme derzeit so mit Sandsäcken verstärkt und erhöht, dass wir bis 8,45 Meter eine Überflutung verhindern“, sagte der Prignitzer Landrat Hans Lange (CDU) am Mittag. „Allerdings wissen wir nicht, wie lange die Deiche diesem starken Wasserdruck standhalten können.“

Die Stadt Wittenberge braucht dringend Helfer zum Sandsackfüllen. „Vielleicht können uns auch viele Berliner unterstützen“, sagte Bürgermeister Oliver Herrmann. „Aller können sich am zentralen Sandsackplatz an der Ölmühle melden.“

Vorsorglich hat die Stadt Wittenberge rund 1500 Einwohner aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Am Montag fällt der Unterricht in drei Schulen aus. Besonders Augenmerk gilt dem Bahnwerk Wittenberge, das mit großen Sandsackdämmen gesichert wurde. In der Umgebung von Wittenberge sind bereits zehn Grundstücke überflutet worden. Hier drückte so genanntes Qualmwasser von unten durch den Deich.

Um die Elbe nicht zusätzlich mit den Fluten aus der Havel zu belasten, wird in der Prignitz das Mündungswehr vor Havelberg geöffnet. Damit werden mehrere Polder geflutet, die unbewohnt sind. Die Bauern haben ihre Tiere vorsorglich in Sicherheit gebracht. Doch bis nach Rathenow hinein werden die Einwohner mehrerer Ortschaften nasse Füße bekommen. Die Keller laufen auf jeden Fall voll. Weiteres zur Hochwasserlage in Ostdeutschland lesen Sie hier.

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