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Berlin: Höchste Sicherheitsstufe: Der Präsident wird völlig abgesschirmt - Selbst ein abgestelltes Fahrrad gilt als Gefahrenquelle

Wer am Donnerstag etwas von Bill Clinton sehen wollte, musste schon sehr viel Glück haben - oder in seiner Nähe arbeiten, beispielsweise als Polizist, Body-Guard oder Fotograf. Aber auch letztere hatten es schwer.

Wer am Donnerstag etwas von Bill Clinton sehen wollte, musste schon sehr viel Glück haben - oder in seiner Nähe arbeiten, beispielsweise als Polizist, Body-Guard oder Fotograf. Aber auch letztere hatten es schwer. Schließlich wurde der US-Präsident zu seiner Sicherheit rigoros abgeschirmt, und viele Einzelheiten seines Aufenthalts - etwa die Routen, die er durch die Stadt nahm oder wo er am Abend speisen sollte - blieben geheim.

Dennoch wurden natürlich Bilder gemacht: von Clintons Ankunft in Tegel, von Schaulustigen und Demonstranten, von den Vorbereitungen der Polizei, die Fahrräder aus dem Sperrgebiet schaffte und sogar in die Kanalisation abtauchte, um unliebsame Überraschungen auszuschließen; von Clintons Treffen mit Johannes Rau im Schloss Bellevue und mit Gerhard Schröder im Kanzleramt, von Clintons Limousine, die bereits Tage zuvor mit einer Transportmaschine hergebracht wurde, und von seinem Flugzeug, der berühmten Air Force One.

Heute wird es noch mehr davon geben, vor allem am Abend, wenn sich die Teilnehmer der Regierungs-Konferenz "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert" im Schloss Charlottenburg zum Dinner niederlassen. Ein gutes Dutzend Regierungschefs aus aller Welt sind zu diesem Anlass in die Stadt gekommen. Sie stehen im Schatten des US-Präsidenten, der wohl in dieser Funktion das letzte Mal in Berlin sein wird. Erst am Sonnabend wird Clinton weiterfliegen, die meisten anderen Gäste werden sich dann noch den Reichtags und - natürlich - die Kuppel ansehen. Am heutigen Freitag fliegt Clinton zunächst nach Aachen. Hier wird er mit dem Karlspreis der Stadt ausgezeichnet. Damit sollen seine Verdienste um die europäische Einigung gewürdigt werden. Vorgesehen waren auch Treffen des Präsidenten mit Altbundeskanzler Helmut Kohl und mit der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel - allerdings getrennt.

An zwei Stellen kommt Clinton einigen Leuten ganz nah, die mit ihm gar nichts zu tun haben: In seinem Hotel, dem Interconti, wo gerade 1600 Anwälte tagen, und im Schloss Charlottenburg. Denn wenn auch am Freitagabend hier die Staatsgäste die erste Geige spielen, so wird in der Großen Orangerie nebenan trotzdem musiziert: das Berliner Kammerorchester wartet mit Werken Haydns, Grétrys, Bachs und Mozarts auf. Die Zuhörer müssen wegen des Politiker-Dinners allerdings bis spätestens 18.45 Uhr in der Orangerie sein. Der Zugang ist nur über den Nordeingang am Spandauer Damm - markiert mit gelben Fahnen - möglich. Parkplätze gibt es nicht.

lom, maw

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