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Berlin: Höhlenmenschen

Es ist beruhigend, dass die nächste Küste so fern ist. Bei einer Sturmflut wie einst in Hamburg müsste unsere kleine Stadt wohl aufgegeben werden, bedenkt man allein die Probleme, die ein vollgelaufener Flughafentunnel unseren Hilfskräften bereitet.

Es ist beruhigend, dass die nächste Küste so fern ist. Bei einer Sturmflut wie einst in Hamburg müsste unsere kleine Stadt wohl aufgegeben werden, bedenkt man allein die Probleme, die ein vollgelaufener Flughafentunnel unseren Hilfskräften bereitet. Allerdings, es stellt sich die Frage, ob deren heroisches Ringen gegen die Wassermassen überhaupt notwendig ist, ob es nicht sinnvoller wäre, das Wasser dazulassen, wo es ist. Der Tunnel müsste sowieso zwecks Sanierung bald gesperrt werden, fällt für Verkehrszwecke so oder so aus. Auch macht die Meldung hellhörig, dass die Helfer derzeit in Schlauchbooten durch den Untergrund paddeln, eine Tätigkeit, die man sich als vergnüglich vorstellen darf. Seit jeher besteht in dieser Stadt ein großes Bedürfnis nach Events, nach sensationellen, in Massen genossenen Vergnügungen. Warum also nicht den Tunnel geflutet lassen und gegen Eintritt für Wassersportzwecke öffnen? Vorstellbar wäre auch der Umbau zur Tropfsteinhöhle, zum Austragungsort spielerischer Seeschlachten wie einst im Colosseum. Der nächste Touristenansturm wäre uns sicher.

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