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Berlin: Hoffnung für das Strandbad Wannsee

Senat betraut Stiftung Denkmalschutz mit Sanierung / Finanzierungskonzept mittels Sponsoren bis Dezember

Auf die sonnenhungrigen Anhänger des Strandbads Wannsee kommen ebenso harte wie erfreuliche Zeiten zu. Halten sie dem größten Binnenbad Europas die Treue, müssen sie sich ihren Platz an der Sonne im kommenden Jahr voraussichtlich auf einer Baustelle suchen. Das hat aber sein Gutes: Die seit Jahren vor sich hin gammelnde Anlage wird endlich saniert.

Der Senat hat am Dienstag der Restaurierung des Traditionsbades durch die Stiftung Denkmalschutz zugestimmt. Bis zum Dezember will die Stiftung ein Finanzierungskonzept vorlegen. „Zehn bis zwölf Millionen Euro werden für die Sanierung des Hauptgebäudes nötig sein“, sagte Reinhard Müller, Finanzvorstand der Stiftung. Das Geld sollen private Sponsoren zur Verfügung stellen, außerdem will die Stiftung Lottomittel beantragen und Benefiz-Konzerte veranstalten. Die Bauarbeiter soll das Arbeitsamt im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme schicken.

Etwa zwei Drittel des Geldes stünden schon bereit, hatte Müller bereits Mitte Juni mitgeteilt. n von Sponsoren wollte er damals nicht nennen, deutete aber an, dass es ein neues, auch überraschendes Auftreten der Sponsoren geben werde. Das Strandbad wäre nach dem Brandenburger Tor das zweite Berliner Wahrzeichen, das die Stiftung Denkmalschutz sanieren lässt.

Da jetzt zunächst die Vorlage des Konzepts abgewartet werden müsse, könne man die Wintersaison als Termin für den Beginn der Arbeiten vergessen, sagte Bädervorstand Klaus Lipinsky. Das sei aber nicht so schlimm, ergänzte er unter Hinweis auf das Jahr 2007, wenn der 100. Geburtstag des Bades gefeiert werde. Die Arbeiten selbst seien in ein bis zwei Jahren zu schaffen.

Die heutigen Anlagen stammen aus den Jahren 1928/29. Die Sanierungskosten für die Gesamtanlage, einschließlich der technischen und sanitären Anlagen, der Grünflächen, Wege und Treppen, beziffert Lipinsky auf 30 Millionen Euro. Das Sanierungskonzept der Stiftung, die nur die bauliche Hülle berücksichtige, müsse also in ein Gesamtkonzept eingebunden werden. Ihr Engagement verbessere deutlich die Chance, private Investoren zu finden, für die das Bad, müssten sie auch noch die Gebäudesanierung übernehmen, kaum attraktiv sei.

Auch während der Sanierung soll das Strandbad nicht geschlossen werden, versicherte Lipinsky. „Wir werden in Etappen bauen und die besucherschwachen Zeiten nutzen.“ Er verwies auf das Problem einer Nutzung von nur wenigen Monaten im Jahr. Bei Schließung der Gebäude im Winter drohten diese rasch wieder zu verfallen. Zu wünschen sei daher eine ganzjährige Nutzung, etwa durch Sauna, Wellness- und Fitness-Zentrum sowie Restaurants im Hauptgebäude. Auch sollte man prüfen, ob trotz des Denkmalschutzes weitere Bauten auf dem Gelände möglich seien, um die Anlage für einen Investor interessant zu machen. akl/ac

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