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Wachturm des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen.

© ddp

Hohenschönhausen: Stasi-Gedenkstätte wird umgebaut - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren wurde beschlossen die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen ab dem kommenden Jahr für 16,2 Millionen Euro umzugestalten. Dabei soll die Authentizität des Gebäudes erhalten bleiben. Was die Agentur ddp damals berichtete.

Mit den Geldern werde in einem ehemaligen Lagerraum bis Herbst 2012 eine 700 Quadratmeter große Dauerausstellung zur Geschichte des Haftorts eingerichtet, kündigte Gedenkstättendirektor Hubertus Knabe am Donnerstag an. Nach den Plänen des Architekten HG Merz sollen zudem Räumlichkeiten für Wechselausstellungen und die Betreuung der jährlich rund 350 000 Besucher entstehen.

Knabe sagte, die baulichen Eingriffe würden „sehr zurückhaltend“ vorgenommen, um die „historische Aura“ nicht zu gefährden. „Wir haben uns entschieden, das Museum im Gefängnis zu verstecken.“ Nach Darstellung von Knabe ist das ehemalige zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) „weitgehend authentisch“ erhalten geblieben.

Führungen trotz Bauarbeiten

Der Direktor der Gedenkstätte versicherte, dass auch während der im April 2011 beginnenden 14-monatigen Umbauarbeiten weiter Führungen angeboten werden. Mit Eröffnung der Dauerausstellung sollen zudem individuelle Besuche möglich sein. Bislang kann die Gedenkstätte nur bei von ehemaligen Häftlingen geleiteten Führungen besichtigt werden.

Berlins Kultur-Staatssekretär André Schmitz hob die Bedeutung der Gedenkstätte in der Berliner Erinnerungslandschaft hervor. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass nach dem Umbau mehr junge Menschen aus den neuen Bundesländern die Gedenkstätte besuchen. Hier gebe es eine „starke Diskrepanz“.

Knabe kündigte in diesem Zusammenhang den Aufbau eines Pools von Zeitzeugen an. Diese könnten dann von Schulen angefordert werden, um ein stärkeres Bewusstsein "für die Geschichte der politischen Diktatur unter der SED-Herrschaft“ zu schaffen.

Die 1994 gegründete Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dort ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach dessen Schließung 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. 1951 übernahm die Stasi das Gefängnis und betrieb es bis 1989. (ddp)

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren"

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