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Das Hologramm. Am 9. November kehrt die Callas zurück.

©  Base Holograms, LLC

Hologramm-Konzert von Maria Callas: Rückkehr einer Totgeglaubten

1977 verstarb die Sopranistin Maria Callas, im November des laufenden Jahres nun soll sie ein Konzert in Berlin spielen. Geht nicht? Geht wohl!

Schon möglich, dass in den vom Osterhasen an diesem Sonntag gefüllten Nestern nicht nur bunte Eier liegen, sondern sich auch Karten für ein Ereignis finden, das – man mag verzeihen – einer Wiederauferstehung gleichkommt. Freilich nicht in transzendental-religiösem, vielmehr in technischem Sinne. Und daher auch nicht in Fleisch und Blut, sondern als bloßes Lichtphänomen.

1955 war die Callas erstmals in Berlin aufgetreten, im heutigen Theater des Westens, damals Spielort der Städtischen Oper. Für den Tagesspiegel war sie noch Frau Maria Callas-Meneghini – eine Referenz an ihren damaligen Ehemann. Gegeben wurden Donizettis „Lucia di Lammermoor“, Herbert von Karajan dirigierte. Es folgten noch einige Auftritte der Diva in Berlin, zum letzten Mal leibhaftig sah und hörte man sie 1973 in der Philharmonie, vier Jahre vor ihrem Tod.

Das Original. Die Sopranistin Maria Callas im Jahr 1971.
Das Original. Die Sopranistin Maria Callas im Jahr 1971.

© AFP

Und nun soll sie also wiederkommen. Anfangs war ihr Auftritt im Admiralspalast für Ende Mai terminiert, doch wurde ihre Europatournee verschoben. Neuer Termin ist der 9. November – ja, ausgerechnet der. Der Tag also, an dem die Stadt zum 30. Jubiläum des Mauerfalls ohnehin singen und klingen wird – als Erinnerung an die, wenn man so will, Wiederauferstehung der geeinten Nation. Während allerdings draußen Menschen von Fleisch und Blut singen und klingen, lässt drinnen im Admiralspalast nur ein Hologramm seine Konservenstimme ertönen. Immerhin, das Orchester ist echt.

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