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Leere Klassenzimmer. Nach den Ferien sollen Berliner Schüler eine Woche zuhause lernen.

© Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Home-Schooling statt längerer Weihnachtsferien: Eine Woche Unterricht auf Distanz an Berliner Schulen

Die Schüler sollen vom 4. bis 8. Januar mindestens zweimal direkt von einer Lehrkraft kontaktiert und individuell begleitet werden.

Von Sandra Dassler

Die Johannes-Tews-Grundschule in Zehlendorf informierte „ihre“ Eltern bereits am Freitagabend - nur wenige Stunden nachdem die Senatsverwaltung für Bildung ihre präzisierten Regelungen für den Schulstart nach den Weihnachtsferien veröffentlicht hatte.

Vom 4. bis 8. Januar 2021, heißt es auf der Schul-Homepage, finde in Berlin  ausschließlich präsenzfreier Distanzunterricht statt: „Entgegen erster Ankündigungen stellt das keine Ferienverlängerung dar, sondern eine Zeit, in der die Kinder wieder Aufträge für das schulisch angeleitete Lernen zu Hause erhalten.“
Tatsächlich müssen die Schüler laut Bildungsverwaltung innerhalb dieser fünf Tage mindestens zweimal direkt von einer Lehrkraft kontaktiert und individuell begleitet werden - und zwar analog oder digital. Kinder, die aufgrund schwieriger Verhältnisse zu Hause nicht lernen können, sollen Arbeitsplätze in gesonderte Räumen der Schule erhalten.
Hort-Betreuung gibt es laut Mitteilung der Bildungsverwaltung in dieser Woche allerdings nicht, sondern ausschließlich eine Notbetreuung.

Diese gilt für Kinder, deren Eltern beide in systemrelevanten Berufen der Kategorie I tätig sind und keine andere Möglichkeit der Betreuung haben. Grundlage dafür ist eine Liste für systemrelevante Berufe, zu denen unter anderem Mitarbeiter im Gesundheits-, Pflege- und Verkehrsbereich zählen.

In acht Bussen sollen Schüler, Kitakinder und Pädagogen getestet werden

Die Leitung der Johannes-Tews-Grundschule bat ihre Eltern auch, einen von der Senatsverwaltung erstellen Vordruck auszufüllen, um den Bedarf für die Notbetreuung zu planen. Und zwar nicht nur für die Woche nach den Weihnachtsferien, sondern auch für den Fall, dass die Schulen bereits im Verlauf der kommenden Woche geschlossen werden.

Dann würde man ebenfalls in das schulisch angeleitete Lernen zu Hause wechseln und die Hortbetreuung einstellen, hieß es.

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Einige Lehrer-Vertreter hatten in den vergangenen Tagen angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen gefordert, den Schulbetrieb sofort auf Home-Schooling umzustellen. Andere finden die Zeit dafür zu knapp, weil sich  sowohl Lehrer als auch Eltern darauf einstellen müssten.
Ab kommender Woche sollen auch acht sogenannte Test-Busse mit medizinischem Fachpersonal und einer täglichen Kapazität von 1600 Schnell-Testungen zum Einsatz kommen. Für die Kitas solle der Einsatz sofort starten, bei den Schulen erst nach den Weihnachtsferien. Damit könnten weitaus mehr asymptomatische Testungen des Personals durchgeführt und ganze Schulschließungen vermieden werden. Erst in dieser Woche wurde beispielsweise die Interkulturelle Waldorfschule in Berlin-Schöneweide  wegen eines Corona-Ausbruchs komplett geschlossen.

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