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Berlin: Hospiz mit Disco

Private Spender ermöglichten das erste Sterbehaus für Kinder

Sabine Christiansen und der Berlin International Women’s Club, Thomas Gottschalk, Ikea und Siemens sind einige der prominenten Spender, die das erste Kinderhospiz in Berlin und Brandenburg ermöglicht haben. 1,8 Millionen Euro hat die BjörnSchulz-Stiftung gesammelt. Am Dienstag wurde das Haus „Sonnenhof“ in Pankow im Beisein von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eröffnet. Anfang Januar werden die ersten sechs schwerkranken Kinder einziehen.

„Das Haus soll ein Haus des Lebens sein“, sagte Jürgen Schulz, der Vorstand der Björn-Schulz-Stiftung. Sein Sohn Björn ist 1982 im Alter von sieben Jahren an Leukämie gestorben. Die großräumigen Zimmer der Villa in der Wilhelm-Wolff-Straße, die bis 1942 ein jüdisches Kinderheim war, sind mit hellen Möbeln eingerichtet, die Wände in hellem Gelb, Grün oder Rosa gestrichen. In einigen Räumen stehen Gitterbettchen, das Bett in einem anderen Raum ist mit Formel-Eins-Bettwäsche bezogen, daneben sitzt ein riesiger Eisbär. Kinder und Jugendliche sollen hier zusammen mit ihren Geschwistern und Eltern ihre letzten Lebenswochen verbringen können. Rund 400 Kinder sterben jedes Jahr in Berlin und Brandenburg an unheilbaren Muskel- und Stoffwechselleiden, an Erbkrankheiten und an Krebs. „Wir haben gelernt“, sagt Schulz, „dass die Kinder bis zur letzten Minute das Leben voll genießen wollen.“ Deshalb wird es im 1500 Quadratmeter großen Garten nicht nur einen Streichelzoo, sondern auch ein Discozelt geben. Und in der großen Wohnküche will man nicht nur zusammen essen, sondern auch feiern – vorausgesetzt, dass auch weiterhin Spenden fließen. Denn nur 80 Prozent der Kosten für die Unterbringung zahlt die Krankenkasse, zehn Prozent die Familie, den Rest übernimmt die Stiftung. clk

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