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Berlin: HU-Studenten kommen in Fahrt

Unipräsident: Besetzung beenden!

Mit der harmonischen Zweisamkeit von Streikenden und Universitätsleitung an der Humboldt-Universität (HU) könnte es bald vorbei sein. Die Studenten streiken, die Universitätsleitung findet das gut – so trat man an der HU bisher öffentlich auf. Etwa 2000 Streikende halten mehrere Gebäude besetzt, rein kommt nur, wer Prüfungen hat. Lehrveranstaltungen finden nicht mehr statt. Aber jetzt fordert HU-Präsident Jürgen Mlynek, dass ab Montag der Zugang zum Gebäude wieder möglich sein soll. „Unsere Besetzung geht weiter“, sagt dagegen Dorothee Booth, eine der Streikenden, bestimmt.

An der HU kommen sie jetzt erst richtig in Fahrt. Vor drei Tagen hat man sich hier zum Streik entschlossen, und auch am Freitag- nachmittag ist viel los. Streikende haben eine Suppenküche aufgebaut, aus Boxen dröhnt Musik. Arbeitsgemeinschaften sind entstanden, die neue Aktionen ausarbeiten – und die Streikforderungen. Die stehen hier noch gar nicht fest. „Gegen Bildungsabbau“ – darauf hat man sich bisher geeinigt. „Basisdemokratisch“ soll über weitere Details abgestimmt werden, sagt Dorothee Booth. Die meisten Studenten finden die Protestaktionen gut, einige können damit allerdings gar nichts anfangen. So geht in der juristischen Fakultät der Lehrbetrieb weiter. Streik? „Keine Zeit für so was“, sagt ein Student und verzieht angewidert das Gesicht.

Juris Lempfert

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