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Berlin: Hui Buh zu Besuch beim Pumuckl

Filmmuseum zeigt Nachlass von Hans Clarin

Richtig gruselig sieht auch dieses Gespenst nicht aus, wirkt eher, als erschrecke es nur zum Spaß, trotz Totenkopfschädel und langem Dolch in der linken Skeletthand. Aber welches böse Monster trägt schon Umhang und Schlapphut? Die kleine Andrea aus Frankfurt/Main hatte sich viel Mühe gegeben, als sie an den „lieben Hans Klarin“ schrieb, um ihm von ihrer Begeisterung für Hui Buh, das von Hans Clarin auf Cassetten gesprochene Schlossgespenst, zu schreiben. Ob sie sich wohl schon den Kinofilm über ihr altes Lieblingsgespenst angesehen hat, in dem wieder, 30 Jahre später, Clarin herumspukt, diesmal als Kastellan, in seiner letzten Rolle?

Der Kinderbrief und das Presseheft zu dem vor wenigen Tagen gestarteten Film gehören zu einer kleinen Ausstellung, die jetzt im Foyer des Filmmuseums an der Potsdamer Straße 2 eröffnet wurde. Am 28. April 2005, kurz nach Abschluss der Dreharbeiten, war Clarin gestorben, von den Kindern des Schauspielers erhielt das Museum jetzt als Dauerleihgabe den Nachlass, eine Sammlung von Fotos, Dreh- und Rollenbüchern, Kritiken, eigenen Manuskripten, Ehrungen und persönlichen Dokumenten.

In vier Vitrinen wird ein hübscher, klug ausgewählter Querschnitt durch Nachlass und damit Leben Clarins geboten. Im Mittelpunkt stehen natürlich die großen Erfolge als Sprecher von Figuren wie Hui Buh oder dem Pumuckl, samt Goldener Schallplatte, weiteren Kinderbriefen und auch einem von James Krüss – in Versform. Umrahmt werden diese Zeugnisse der Verehrung, die Clarin besonders durchs junge Publikum zuteil wurde, von Dokumenten aus den Anfängen der Karriere. Sorgfältig hatte sich der junge Schauspieler seine Porträtfotos, Beleg dramatischer Wandlungsfähigkeit, ins Album geklebt, auch alte Presseausschnitte wurden aufbewahrt, die ihm gewidmeten Zeilen rot unterstrichen. Und um den Riesenzinken, den er 1952 in „Zwerg Nase“, der ersten Filmhauptrolle, trug, hätte ihn selbst Pinocchio beneidet. ac

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