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Tierliebe. In Berlin wohnen besonders viele Hunde.

© Doris Spiekermann-Klaas

Hundekot in der Hauptstadt: Frauchen und Herrchen kommen in Berlin billig weg

Mehr als 100.000 Hunde leben in Berlin. Praktisch, dass die Bußgelder für illegal hinterlassenen Hundekot in der Hauptstadt besonders günstig sind.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Berlin ist schon lange auf den Hund gekommen. Das Statistische Landesamt zählt in seiner aktuellsten Statistik mehr als 100.000 Vierbeiner, die mit dem Schwanz wedeln, bellen und andere tolle Sachen können. Die meisten Hunde werden in Marzahn-Hellersdorf gezählt, da finden auch die großen und ausdauernden Exemplare genügend Auslauf. Dagegen ist der beste Freund des Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg angeblich seltener zu finden.

Das behaupten jedenfalls die Statistiker, auch wenn sich bei der individuellen Zählung dampfender Häufchen gelegentlich ein anderer Eindruck über die bezirksübergreifende Hundeverteilung aufdrängt. Zumal wir nicht wissen, wen die Touristen so alles mitbringen. Ein freundlicher Bello, Fips oder Schnauzi wird auch niemanden stören, wenn er nur freundlich schnuppert und treu blickt – egal ob in Reinickendorf oder Köpenick. Das Problem sind die kleinen Scheißerchen oder, besser gesagt, die Gleichgültigkeit von Frauchen und Herrchen, die es in Berlin leider besonders leicht haben.

Denn ein Städtevergleich des Finanzdienstleisters „Vexcash“ hat ergeben, dass die Bußgelder für illegal hinterlassenen Hundekot in der Hauptstadt der Hunde besonders günstig sind. Während in Frankfurt am Main 90 Euro und in Düsseldorf 75 Euro verlangt werden, kommt man in Berlin mit 35 Euro gut weg. Ähnlich lax geht der Senat mit Hundehaltern um, die gegen die Leinen- und Maulkorbpflicht verstoßen. Die Bußgelder liegen deutlich unter Bundesdurchschnitt.

Leider gibt der verdienstvolle Städtevergleich keinen Aufschluss darüber, in welchem Umfang die Missetäter überhaupt erwischt und zur Kasse gebeten werden. Wahrscheinlich ist es auch besser, in Berlin nicht näher nachzuforschen. Schließlich wirbt die Stadt auf Großplakaten ganz offiziell für Toleranz auf ganzer Linie. Originalton Senat: „Was Berlin ausmacht ist die Freiheit, die in der Stadt auf allen Ebenen vorhanden ist und sich vor allem im einzigartigen Berliner Lebensgefühl widerspiegelt. Berlin ist die Hauptstadt der Freiheit“. Da ist es doch nur recht und vor allem billig, Kackhaufen und schlecht erzogene, leinenlose Köter zu tolerieren, die Kinder auf Augenhöhe ansabbern, weil sie nur spielen wollen.

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