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Einen Tag vor Inkrafttreten des Hundeverbots liefen Herrchen und Hunde zum letzten Mal gemeinsam um den See.

© Gregor Fischer

Hundeverbot am Schlachtensee: „Wir nehmen das Verbot keinesfalls zurück“

An Himmelfahrt demonstrierten mehr als 700 Menschen gegen das Hundeverbot, das seit dem 15. Mai für die Uferwege von Schlachtensee und Krummer Lanke gilt. Im Interview bekräftigt Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto nochmals die Entscheidung des Bezirks.

Frau Markl-Vieto, hat sie die Demonstration am Donnerstag gegen das Hundeverbot beeindruckt?

Nein, wir nehmen das generelle Verbot Hunde auf den Uferwegen mitzuführen – ob angeleint oder nicht – auf keinen Fall zurück.

Warum wollen Sie eigentlich keinen Kompromiss? Die Hundehalter würden ja wohl eine generelle Leinenpflicht am Ufer akzeptieren.

Die Leinenpflicht bringt nichts, weil sie viele Hundehalter erfahrungsgemäß ignorieren. Die Hunde sind an Schlachtensee und Krummer Lanke in den vergangenen Jahren immer mehr geworden und die Lobby ihrer Halter wurde immer rücksichtsloser, sodass sich schon junge Familien von den Seen zurückzogen und mir bittere Briefe schrieben. Wir wollen beiden Seen Verhältnisse wie am Grunewaldsee ersparen. Dort gehen fast nur noch Hundehalter spazieren. Im übrigen bieten wir ja einen Kompromiss an, indem Hundehalter weiter den höheren Rundweg um die Seen benutzen dürfen.

Christa Markl-Vieto
Christa Markl-Vieto

© Promo

Genau das erregt aber die Hundefreunde. Sie sehen sich von den schönsten Wegen am Ufer vertrieben und halten das für unverhältnismäßig.

Wissen Sie, ich begleite diesen Konflikt seit Jahren. Die Hundehalter haben in der Vergangenheit immer wieder Chancen für Kompromisslösungen vertan. Es gibt nun mal kein Recht auf die Mitnahme eines Hundes überall.

Sollten Sie nicht gerade als grüne Politikerin mehr Verständnis zwischen Hundehaltern- und Gegnern fördern, anstatt die Tiere strikt fernzuhalten?

Wir erfahren zur Zeit viel Zuspruch. Die Leute sagen: Endlich eine Grüne, die durchsetzt, was überfällig war. Wer keine Hunde mag, hat auch ein Recht, beschützt zu werden.

Christa Markl-Vieto,

(Grüne), ist seit 2011 Stadträtin für Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau in Steglitz-Zehlendorf. Sie sprach mit Christoph Stollowsky.

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